Kinder bejubeln Alice im Wunderland
Fantasievolle Kostüme und punktgenaue Musik.
Wuppertal. Die Uraufführung von „Alice im Wunderland“ war zwar nicht ausverkauft. Doch viele Kindergartenkinder wuselten laut durchs Opernhaus und waren gespannt, wie die Titelheldin ihre sonderbaren Abenteuer in der Fantasiewelt übersteht. Am Ende jubelten alle Kinder, manche schrien nach einer Zugabe.
Zu dieser von Lewis Carroll verfassten Geschichte aus dem Genre des literarischen Nonsens schrieb im Auftrag der Wuppertaler Bühnen Andreas N. Tarkmann zum Text von Jörg Schade eine neue Musik. Sie war Glanzpunkt der Aufführung. An Instrumenten beschränkt sich der für seine kindgerechte Musik berühmte Komponist hauptsächlich auf Tasten- und Perkussionsinstrumente sowie Harfe.
Das reicht vollkommen aus, um die Geschehnisse klanglich zu untermalen. Fein strukturierte Rhythmen gehen einher mit geschmackvollen Harmonien und Tonfolgen, die manchmal an Klangcharakteristika wie die von Kurt Weill erinnern — einfach, aber durchdacht und schön.
Die Studenten der Wuppertaler Abteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln zeigten sich unter der Leitung von Ralf Soiron bestens disponiert. Auf den Punkt genau spielten sie aus dem Orchestergraben zu den Abläufen über ihnen. Die Inszenierung (Corinna Jarosch) und Ausstattung (Marc Löhrer) dazu kocht dagegen ein wenig auf Sparflamme. Die Dekoration ist sehr karg bemessen. Stattdessen wird vieles mit antiquiert anmu-tender Technik auf Vorhänge projiziert. Doch die Kostüme sind bunt und fantasievoll — für Kinder richtige Hingucker.