Minimale Klänge und israelische Lieder
Beim Stiftungskonzert zeigen Kantorei und junge Sänger ein vielfältiges Konzert.
Wuppertal. Dass die Kantorei Barmen Gemarke sich immer wieder neue Kooperationspartner sucht, zeugt von ihrer Frische und Flexibilität. Das diesjährige Stiftungskonzert in der Immanuelskirche war als Familienkonzert deklariert, und der Junge Chor und Young Voices von der bergischen Musikschule sorgten für frischen Wind.
Leiterin Andrea Anders sagte: „Ich singe selbst seit drei Jahren in der Kantorei, so war es kein Problem, uns zu gewinnen.“ Die 17 Kinder und Jugendlichen sangen eingängige Filmmusiken mit sicherem Gespür für einheitlichen Klang. Auch in der flotten Kleinen Jazz-Messe für Frauenstimmen („A little Jazz Mess“) von Bob Chilcott sangen sie, unterstützt von den Damenstimmen der Kantorei, frisch und sicher. Sie zeigten, wie viel Spaß selbst lateinischer Text machen kann, wenn er mit schmissigen Rhythmen und E-Bass-Begleitung (David Apel) daher kommt.
Markus von Blomberg, Mitglied im Kuratorium der Stiftung, erklärte: „Wir verwenden den Erlös aus diesem Konzert auch für die geplanten Kinder-Bach-Tage, mit denen wir zeigen wollen, wie sehr Johann Sebastian Bach auch die neue Musik in Jazz, Rock und Pop beeinflusst hat.“
Uwe Fischer-Rosier von der Musikschule begleitete perkussiv, und Musikschulleiterin Renate Schlomski am Klavier ließ es sich nicht nehmen, für den erkrankten Kantorei-Leiter Wolfgang Kläsener einzuspringen. Das SchlagArt-Ensemble von Fischer-Rosier bot mit Steve Reichs „Music for pieces of wood“ einen Ausflug in die Welt der Minimal-Musik mit ihren gleitenden, minimalen Veränderungen in den einzelnen Rhythmuslinien — das kann den Zuhörer bis zur Trance einlullen.
Die Kantorei erinnerte mit „Best of Israel“ mit einigen Liedern an ihre Israel-Reise im vergangenen Jahr — in der Ausführung gewohnt sicher und ausdrucksvoll. Und auch die jungen Stimmen wagten sich an nicht einfache Lieder in hebräischer Sprache. Gemeinsam sangen die jungen Chöre und die Kantorei „I believe in Springtime“ von John Rutter und die irischen Segenswünsche von Chilcott zum Ausklang des Konzerts, das mit langem Applaus endete.