Neue Wege bei den Orgeltagen

Wolfgang Kläsener wirbt für ein „wunderbares Instrument“. Der künstlerische Leiter setzt auf Traditionelles und Innovatives.

Wuppertal. Altes und Neues, Traditionelles und Innovatives - das sind die Pfeiler, auf die der künstlerische Leiter der Wuppertaler Orgeltage (WOT), Wolfgang Kläsener, seine Programme baut. Auch der 36. Zyklus des Orgelfestivals, das in diesem Jahr wieder auf zwei Wochen ausgeweitet wird und vom 20. September bis zum 4. Oktober stattfindet, mischt Bewährtes und Zukunftweisendes in ausgewogenem Verhältnis.

"Uns ist es wichtig, alle Publikumsschichten im Auge zu behalten", erläutert Kläsener. "Versierte Hörer und Orgelfreunde wollen wir ebenso ansprechen wie Kinder, die wir auf das wunderbare Instrument neugierig machen wollen."

Das Eröffnungskonzert in St. Magdalena in Beyenburg thematisiert am Sonntag, 20. September, die barocke Klangwelt. Bachs Goldberg-Variationen hat der Interpret Hansjörg Albrecht für die Orgel eingerichtet.

Roland Dopfer, Kantor an St.Laurentius und Spezialist für Alte Musik, stellt sein Programm "Barocke Pracht" an der restaurierten Teschemacher-Orgel seiner Kirche vor.

Mit "Orgel & Stummfilm" beschreitet das Festival neue Wege: Erstmals erklingt live gespielte Orgelmusik zum Stummfilm "La Passion de Jeanne d´Arc" (1928) von Carl Theodor Dreyer. Toni Weiser aus Dortmund hat hierzu Werke von Albinoni bis Messiaen augewählt und improvisiert über gregorianische Themen zum bewegten Bild.

Neu ist auch die Sonnborner Hauptkirche im Orgelzyklus: Werke der deutschen Romantik haben Gottfried Meyer und Gundula Bernhold (Sopran) ausgewählt. Auf die Klangpracht der Faust-Orgel von 1928 darf man gespannt sein.

Der Nachwuchs, vier Meisterschüler aus der Klasse Johannes Geffert (Musikhochschule Köln), stellt sich in St. Johann Baptist vor. Mit dabei ist auch Christoph Ritter aus Wuppertal, der eine eigene Komposition zur Uraufführung bringt.

"Der Orgelkobold" begleitet das Kinderkonzert und lockt Kinder ab sieben Jahren auf die Orgelempore der Gemarker Kirche in Barmen. Pädagogin Helga Günther und Kläsener gehen mit dem Kobold auf die Suche nach Pfeifen, Tasten und Tönen.

Die beliebte "Wuppertaler Orgelnacht" hat nun ihre Heimstatt bei den Orgeltagen gefunden: In der Alten Kirche am Kolk spielen zehn Wuppertaler Organisten Heiteres und Besinnliches. Sie laden zu Gesprächen und kulinarischen Genüssen ein.

Das Abschlusskonzert in der Stadthalle, gleichzeitig Auftakt der Reihe "Orgel-Akzente", vereint Posaune (Sehun Cho, Wuppertal) und Orgel (Ulrich Walther, Hagen) und entführt in ungewöhnliche Klangwelten.

Erstmals bietet der Freundeskreis Wuppertaler Orgeltage auch ein "WOT-Plus"-Abonnement an, das die Konzerte der "Orgel-Akzente" einschließt.

Für das Konzert am 4. Oktober können Karten unter der Rufnummer 5694444 bestellt werden. Keinen Vorverkauf gibt es für das Konzert am 20. September. Für die übrigen Konzerte sind Karten beim Musikhaus Landsiedel-Becker, Werther Hof13, Telefon 592157, und bei der WZ-Geschäftsstelle in Elberfeld, Wall 39, Telefon 7172750, erhältlich.