Ausstellung Nina Fandler zeigt „spezielle Momente des Zufälligen“
Die Künstlerin aus Wuppertal stellt in der Galerie Friedrich + Ebert aus.
Scheinbar real existierende Fenster, Türen oder Figuren ufern in ein Crescendo aus Farbe und Form aus, deren rätselhaftes Wesen die Faszination des alltäglich Banalen im wahrsten Sinne in einem anderen Licht erscheinen lassen. Seit vergangenen Samstag präsentiert die Galerie Friedrich + Ebert, Friedrich-Ebert-Straße 236, Arbeiten der gebürtigen Wuppertalerin und in Düsseldorf lebenden Nina Fandler, einer Schülerin von Konrad Klapheck und Jan Dibbets an der Düsseldorfer Akademie.
Die zehn Acrylarbeiten der Ausstellung „Ausgeschlossen“ stellen etwas vermeintlich Kontrollierbares und auf den ersten Blick Realistisches dar. „Es kann jedoch immer etwas passieren, was wir nicht im Blick haben, etwa Pflanzen, die ein Haus kreuzen oder der Apfel auf der Treppe, der eigentlich nicht dort hingehört – es sind spezielle Momente des Zufälligen“, so die Künstlerin. Die tatsächlich existierenden Details hat Nina Fandler zu einer eigenständigen, abgewandelten Komposition zusammengefasst, die oftmals die bestimmte Stimmung einer Zeit im Betrachter wecken.
Das Spiel mit Licht und Schatten nimmt bei ihren Werken einen charakteristischen Stellenwert ein, wie zum Beispiel bei der Arbeit „City Baby“, bei dem sich eine Frau in der Scheibe spiegelt, wie auch der zentrale Platz einer illuminierten Stadt, den sie beinahe wie ein Baby im Arm wiegt: „Hier gibt es keine Konturen, wie bei den anderen Bildern. Das Licht macht hier die Stimmung und schafft die Verbindung“, beschreibt die Malerin ihr Werk. Ein anderes zeigt den Boden des Hochzeitssaals auf „Schloß Burg“, so auch der Titel des Bildes. Es ist der für Fandlers Arbeit untypische Blick von oben, der mit der Abstraktion spielt. Gleichwohl ist die Flächigkeit klar. Die Brüche entstehen auch hier durch das Licht und die Spiegelung, die das System aufzubrechen scheinen. Andere Motive, beispielsweise ein in einem Sessel sitzender und in ein Buch versunkener Junge, ein Mädchen, dass die Treppe hinaufschreitet oder etwa Fenstermotive, deren Materialität einerseits und das Brüchige durch Licht- und Schattenspiele Uneindeutige andererseits vereinen, üben eine geheimnisvolle Wirkung aus. Auch die dargestellten Treppenhausansichten in Glasbausteinoptik, marmorierten Böden und klassischem Sechzigerjahre-Treppenlauf erscheinen vertraut, scheinen greifbar, verlieren sich aber in Licht- und Schattenelementen, getaucht in Farbe.
Fandlers Thema ist die Begegnung mit der Stadt und die Darstellung des Lichts als abstrakte Form, das die Körperlichkeit transzendiert, während sich der Schatten als zusätzliche, darstellende Ebene in das Geschehen einfügt.
Bis zum 19. September ist die Ausstellung wie gewohnt immer samstags von 12 bis 16 Uhr sowie nach Terminvereinbarung geöffnet.