Poetry-Slam: Jan Möbus ist der neue Stadtmeister
Nun geht es zum Titelkampf nach Münster.
Wuppertal. Zuletzt in der Börse: Moderator und „Wuppertaler Wortpirat“ Andre Wiesler ruft „Huldigt dem Thorsten!“ in sein Mikrofon — und aus dem Publikum ertönt tosender Beifall. Thorsten ist ein goldener Totenschädel und die heiß begehrte Trophäe der Wuppertaler Poetry-Slam-Stadtmeisterschaften.
Aber nicht nur ihn gilt es an diesem Abend zu gewinnen: Der Slammer, der sich am Ende durchgesetzt hat, qualifiziert sich für die NRW- Meisterschaften im Poetry Slam. Die finden am 2. Mai im Theater Münster statt.
Die Regeln: Die jeweiligen Texte müssen aus Kopf und Feder des Vortragenden stammen — Kopieren ist also tabu. Verkleidungen und durchgängige Gesangseinlagen werden ebenfalls ungern gesehen. Nach jeder der insgesamt drei Runden stimmt jeder der Zuschauer mit jeweils einer Münze für seinen Favoriten ab. Fünf Slammer gehen an diesem Abend mit ihren Texten an den Start. Nach drei Stunden fällt die Entscheidung: Slammer Jan Möbus gewinnt die Wuppertaler Stadtmeisterschaft. Mit seinem Text zum Thema Sexismus gelingt es dem 33-jährigen Remscheider schließlich, sich gegen den zweiten Finalisten, Frederik Brumm, durchzusetzen und das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Es ist der zweite Stadtmeisterschaftstitel für Slammer, MC und Autor Möbus. Schon 2013 holte er sich den begehrten Titel. Sein Slam-Debüt feierte er 2009.
„Ich habe einfach Spaß am Auftreten“, sagt Jan Möbus im Gespräch mit der WZ. „Poetry Slam ist eine sehr schöne Gemeinschaft, wo junge Leute viel Erfahrung sammeln können, das gefällt mir am meisten daran.“ Wenn er nicht gerade auf Kleinkunstbühnen unterwegs ist, rappt er übrigens unter dem Synonym „Hans Dietrich Gangsta“.
Jeden ersten Donnerstag im Monat präsentieren die Wuppertaler Wortpiraten den Wortex Slam in der Börse. Nächster Termin ist der „Nerd Slam“ am 2. April.