"Das Kostüm lenkt einen sehr von einem selbst ab", erzählt Zorn von den Proben zu dem ausgefallenen Stück. Einfach durch das Spielen und die sanfte Anleitung von Jugendclub-Leiter Markus Höller sei sie zu ihrer Interpretation gekommen, die besonders durch das ausgeprägte Mienenspiel der jungen Schauspielerin getragen wird.

Das Schauspielern ist schon lange die Leidenschaft der Gymnasiastin. Mit zehn Jahren begann sie bei der Theaterschule Regina Knispel: "Das hat mir sofort Spaß gemacht und mir sehr geholfen." Die Körperübungen brachten das damals eher unruhige Kind zur Ruhe. Bald spielte sie ihre erste Hauptrolle: den Birk in "Ronja Räubertochter". Zusätzlich betrieb Zorn Geräte- und Bodenturnen als Leistungssport - "aber nur zum Spaß". Heute trainiert sie den sportlichen Nachwuchs.

Vor zwei Jahren dann brachte sie eine Freundin zum Jugendclub der Wuppertaler Bühnen: "Die Leute dort sind alle supernett. Eine tolle Gruppe - jeder kommt mit jedem klar." Und natürlich sei es aufregend, wie die Berufsschauspieler im Schauspielhaus zu spielen. Der Terminkalender der 18-Jährigen, die zum Geldverdienen auch noch Schuhe verkauft, ist immer prall gefüllt: "Ich kann nicht nach der Schule zu Hause sitzen - das ist alles eine Sache der Planung."

Die Theaterschule und das Ballett musste sie allerdings aufgeben - schließlich hofft sie, ihr Abitur im kommenden Jahr mit einer Eins vor dem Komma abzuschließen. Anschließend möchte sie ihr Hobby zum Beruf machen. "Das ist mein größter Wunsch - ich wüsste gar nicht, was ich sonst machen sollte." Ihre Mutter unterstützt sie dabei. Noch vor ihrem Abitur möchte sie die ersten Aufnahmeprüfungen an Schauspielschulen absolvieren. "Ich hoffe, dass ich das schaffen kann." Wer Zorn als König Ubu gesehen hat, zweifelt nicht daran.