Stärkende Worte für die Kultur
Mehr Dynamik, mehr Signalwirkung: Der neue Opernintendant Berthold Schneider stellte sich bei den Theaterfreunden vor.
Wuppertal. „Wir haben einen Genehmigungsvertrag zwischen der Stadt Wuppertal und den Theaterfreunden abgeschlossen, in dem geregelt ist, dass das Theater am Engelsgarten mindestens 20 Jahre als Spielstätte für das Sprechtheater erhalten bleibt. Ansonsten hätten wir uns erst gar nicht um den Bau gekümmert und Gelder dafür requiriert“: Mit diesen deutlichen Worten nahm Peter Vaupel vom Vorstand der Theaterfreunde all denjenigen den Wind aus den Segeln, die das Sprechtheater in Wuppertal auf der Kippe stehen sehen.
Auf der Jahresmitgliederversammlung der „Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters Wuppertal“ (kurz Theaterfreunde) ging es grundsätzlich um die Zukunft der Wuppertaler Bühnen. Da ist die Zuversicht gewachsen, die Stimmung aufgehellt.
Die Theaterfreunde sind — mit großzügiger Unterstützung der Sparkasse — der größte Sponsor in Sachen Oper, Theater und Sinfonieorchester. Schatzmeister Peter Krämer sagte, er habe zu Beginn der Spielzeit wieder 1,2 Millionen Euro an die Bühnen GmbH überwiesen. Oberbürgermeister Andreas Mucke schlug eine Bresche für das Haus, will dessen derzeitige finanzielle Deckelung aufheben. Und er betonte: „Ich bringe mich persönlich in die Restrukturierung ein.“
Der künftige Opernintendant Berthold Schneider absolvierte seinen Antrittsbesuch. „Wir werden wieder ein Ensemble haben und wir werden Repertoire spielen“, so seine unmissverständliche Aussage für die Zeit nach Toshiyuki Kamioka. Doch neben den großen Opernabenden möchte er Dynamik in den Wuppertaler Betrieb bringen, durch ungewöhnliche Aufführungen in die Stadt hineinstrahlen und auch zumindest landesweite Wirkung entfalten. Schneider will sich auch nicht aufs Opernhaus beschränken, sondern schaut sich bereits nach anderen Orten um. Einer steht schon fest: „Wir werden auch im Theater am Engelsgarten spielen.“
Zum Schluss gab es noch—- wie sollte es bei den Theaterfreunden anders sein — ein wenig Kulturgenuss. Der Tubist Hartmut Müller vom Sinfonieorchester präsentierte mit der Pianistin Maki Hayashida vergnügliche und delikate Stücke und gab zum Schmunzeln anregende Dönekes aus der Musikgeschichte zum Besten.