Spielplan vorgestellt Tanztheater Wuppertal zeigt drei Pina Bausch-Stücke
Wuppertal · Die Wuppertaler Compagnie wagt sich an Rekonstruktion von „Macbeth“.
Die künftige Intendantin des Tanztheaters Wuppertal, Bettina Wagner-Bergelt, setzt auf das Erbe der Ensemble-Gründerin Pina Bausch. Ihr Werk und die Compagnie mit verschiedenen Tänzer-Generationen seien eine Quelle für das Bewahren und die Entwicklung von Neuem, sagte sie am Freitag bei der Vorstellung des Spielplans der laufenden Saison ab März 2019. Die Kulturmanagerin übernimmt die künstlerische Leitung der berühmten Compagnie offiziell zu Beginn des nächsten Jahres.
Drei Stücke aus dem Bausch-Werk stehen zehn Jahre nach ihrem Tod auf dem Wuppertaler Spielplan. Den Höhepunkt bildet „Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloß, die anderen folgen“ – Pina Bauschs Version von Shakespeares „Macbeth“ aus dem Jahr 1978. Im Mai 2019 soll das Werk an acht Abenden im Wuppertaler Opernhaus aufgeführt werden. Weitere Stücke sind „Arien“ und „Palermo Palermo“.
Mit Blick auf die aufwühlende Trennung von der vormaligen Intendantin Adolphe Binder sagte Wagner-Bergelt, es seien sicher „viele Verletzungen passiert im Leitungsteam und überall“. Sie setze darauf, dass diese Verletzungen behoben und geheilt werden könnten. Das Wuppertaler Arbeitsgericht hat in dem Streit Binders Kündigung für unwirksam erklärt. Die Stadt will dagegen in Berufung gehen.
Montag will Stadtrat Weichen für Pina-Bausch-Zentrum stellen
Das Theater richtet unter der Führung von Wagner-Bergelt den Blick nach vorn, nimmt mit Pinas „Macbeth“ auch eine Herausforderung an, da es 29 Jahre nicht aufgeführt worden ist und ohne Originalbesetzung auskommen und erst mal „rekonstruiert“ werden muss. Es sei ein langer Weg von der Idee über das Stück bis zur Bühne, betonte die neue Intendantin, die sich auch um Heilung der Verletzungen in der Compagnie kümmern und auf respektvollen Umgang aller miteinander achten will.
Unterdessen steht für das geplante Pina-Bausch-Zentrum, in dem das Tanztheater auftreten sowie Pina Bausch-Foundation und Archiv arbeiten sollen, am Montag ein wichtiger Schritt an. Land und Bund planen, Millionenbeträge zur Verfügung zu stellen. Der Wuppertaler Stadtrat will einen entsprechenden Durchführungsbeschluss fassen, der konkrete Planungen erlaubt.mws