„Taugenichts!“: Jung-Schauspieler entdecken den Müßiggang

Der Jugendclub erarbeitet eine Szenencollage.

Wuppertal. Kann man einfach so in die Welt hinausziehen? Da bleiben, wo es angenehm ist, und weiterziehen, wenn es einem nicht mehr gefällt? Oder ist das einfach nur egoistisch? Was es bedeutet, ein Taugenichts zu sein, hat der Jugendclub der Wuppertaler Bühnen erforscht: Das Ergebnis ist am Freitag, 23. März, im Kleinen Schauspielhaus zu erleben.

Die Szenencollage, die das elfköpfige Ensemble um 20 Uhr an der Kluse vorstellt, ist nicht das erste Projekt, das auf jungen Schultern ruht: „Taugenichts!“ ist bereits die sechste abendfüllende Produktion, die die Theaterpädagogen Markus Höller und Miriam Rösch zusammen mit Jugendlichen realisieren.

Das heißt: Elf Nachwuchsschauspieler gehen dem Müßiggang auf den Grund. Die Folgen sind gleich drei Mal in Elberfeld zu spüren: Nach der Uraufführung am kommenden Freitag machen die jungen Darsteller auch am 26. und 27. März Theater — jeweils ab 20 Uhr. Was sie zeigen, ist eine ganz eigene Sicht auf eine märchenhafte Erzählung: Der Jugendclub nimmt Joseph von Eichendorffs Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ als Grundlage, um das süße Nichtstun genauer unter die Lupe zu nehmen. Bleibt vor allem die Frage: Wann ist man ein Taugenichts — und wie fühlt sich das an?

Vor allem die, die jetzt denken, dass eine Novelle, die in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts geschrieben wurde, längst überholt und verstaubt ist, sollen überrascht und zum Nachdenken animiert werden: Dem Jugendclub geht es um eine ganz persönlichen Diskurs, um eine aktuelle Analyse und die Frage, welche Zukunftsperspektiven heute noch lohnenswert sind.

In diesem Sinne: Wer mitdenken möchte, sollte kein Taugenichts sein, sondern ins Kleine Schauspielhaus kommen. Karten gibt es unter Telefon 569 4444.