Unbekleidet auftreten, aber bitte ohne nackte Details

Stößel zeigt „Kalender Girls“ und spielt in Hohensyburg.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Diese Szene ist die größte Herausforderung in den „Kalender Girls“: Wenn die Damen unbekleidet vor den Fotografen treten, man aber keine nackten Details erkennen soll. „Im Film ist das einfach: Da macht man einen Schnitt“, sagt Regisseur Kristoph Stößel (Archivfoto: Uwe Schinkel), der die Komödie von Tim Firth für sein Theater im Tanzhaus inszeniert.

„Auf der Bühne muss man sich hingegen etwas mit den Requisiten einfallen lassen“, so Stößel. Die Schauspielerinnen hätten es gar nicht schlimm gefunden, wenn ein Busen hervorgeblitzen würde — das ist in der warmherzigen Komödie aber gerade nicht vorgesehen. Darin ringen sich britische Landfrauen dazu durch, statt der üblichen Landschaftsfotos Nacktbilder zu veröffentlichen, um möglichst viel Spenden für die Krebsstation zusammenzubekommen.

Der Verlag, in dem das Stück erschienen ist, empfiehlt, selbst etwas für einen guten Zweck zu tun. Deshalb gehen 50 Cent von jedem Ticket an die Hospizstiftung der Caritas. Zehn Leute dirigiert Theatermann Stößel auf der Bühne („alles Profis“) — das Theater im Tanzhaus etabliert sich zusehends.

Stößel expandiert zudem über die Stadtgrenzen hinaus, denn sein Theater wird bald auch die Spielbank Hohensyburg bespielen. In den Örtlichkeiten kann er variieren zwischen 50 Zuschauern im Restaurant („schön für kleine Dinner-Geschichten“), 150 in der Bar und 650 im großen Saal. Den möchte er als kleines Musical-Theater entwickeln und seine Kontakte zu Prominenten wie Maren Kroymann und Pe Werner nutzen, um sie für Gastauftritte zu gewinnen.