US-Rapper fördern Spinning 9 aus Wuppertal

Spinning 9 ist seit 2010 als Rapper aktiv. Die US-Größe Soulja Boy lud ihn ein und brachte ihn auf die Bühne. Am Freitag erscheint sein erstes Album.

Trotz zahlreicher Auftritte in den USA hängt der Rapper Spinning 9 weiter an Wuppertal.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Obwohl er schon viel unterwegs war und einige Auftritte auf internationalen Bühnen verzeichnen kann — unter anderem in Florida — weiß Rapper Spinning 9, wo seine Wurzeln liegen: Ganz klar in Wuppertal. Trotzdem zieht es ihn für seine Musik immer wieder in die Ferne. Allein schon wegen der Rap-Kollegen, mit denen er zusammen arbeitet. Am Freitag erscheint sein erstes eigenes Album „Hinter der Hauptrolle“.

Foto: Andreas Fischer

Doch wie kommt ein Rapper aus Wuppertal auf die großen Bühnen in den USA und der Welt? Schon mit 13 Jahren hat sich der inzwischen 26-Jährige an eigenen Texten versucht. Doch auch in der Welt des Raps geht nichts ohne Kontakte. „Ich habe 2010 über die Online-Plattform Myspace Kontakt zu Lil Playboii aufgenommen“, erinnert er sich.

Ob in Deutschland oder anderswo: Rapper schließen sich oftmals zu Gruppen oder „Crews“, zusammen. Lil Playboii gehörte damals zur Gruppe des bekannten US-Rappers Soulja Boy (erfolgreich geworden durch den Hit „Crank That“). So kam auch dieser Kontakt zustande, und der Wuppertaler hatte eine Art Mentor gefunden. Soulja Boy lud ihn immer wieder in die USA ein und gab ihm auch Gelegenheiten, vor anderen Künstlern aufzutreten und seine ersten eigenen Lieder zu präsentieren.

Inzwischen vertritt er die Crew des Amerikaners als einziger in Deutschland. Das mache sich auch am Stil bemerkbar. Der US-Stil unterscheidet sich sehr von deutschem Rap. „Ich mache im Endeffekt US-Rap auf deutsch“, erklärt Spinning 9. Das sei zu Beginn sehr ungewöhnlich gewesen. In den vergangenen Jahren habe diese Variante aber in Deutschland, unter anderem durch Künstler wie Casper oder Moneyboy, einen richtigen Aufschwung erlebt. Davon profitiere auch Spinning 9.

Nachdem er viel mit anderen Rappern unterwegs war, sollte es jetzt auch einmal um ihn selbst gehen. Der Titel seines Albums „Hinter der Hauptrolle“ sei bewusst gewählt. „Bisher stand ich immer ein bisschen hinter meinen Kollegen. Jetzt möchte ich zeigen, was in mir steckt“, sagt der Wuppertaler.

Auf der Platte sind zwar auch Kooperationen mit Mitgliedern seiner Crews, unter anderem mit Moneyboy, mit dem er in der GUDG-Crew zusammenarbeitet, Soulja-Boy und dem deutschen Rapper Frauenarzt, trotzdem stehe er im Mittelpunkt.

Der Weg zu dem Album war nicht leicht. Er habe in den vergangenen Jahren schon mehrmals versucht, ein eigenes Album auf den Markt zu bringen, sagt er. Das Projekt sei aber immer wieder geplatzt. Mit dem Gevelsberger Indie-Label „Versunkene Fabrik“ hat es jetzt aber doch geklappt.