Von Brahms bis Bond: Uni gibt sich musikalisch
Sechs „Uni-Konzerte“ sollen das Sommersemester klangvoll bereichern.
Wuppertal. Joseph Joubert wusste, wie man Geistreiches in schöne Worte kleidet. Kurz gesagt: „Ein einziger schöner Klang ist schöner als langes Gerede.“ Was der französische Moralist im frühen 19. Jahrhundert formulierte, soll heute erst recht gelten: Nicht auf viele Worte, sondern auf viele Töne setzen die „Uni-Konzerte“.
Auf sechs Klangabende unterschiedlichster Stile setzt die Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität im Sommersemester: Ihre Reihe startet am Donnerstag in eine neue Runde.
Den Auftakt macht ein Trio: Miranda Harding (Cello), Franziska Hölscher (Violine) und Ng Chong Lim (Flügel) spielen am Donnerstag um 20 Uhr in der Pauluskirche. Harding ist Solocellistin des Storstrøms Kammerensembles, also in einem der führenden Kammermusikensembles in Dänemark aktiv. Ng Chong Lim stammt aus Malaysia — nach dem 1. Preis beim nationalen Klavierwettbewerb 1993 in seiner Heimat erhielt der Pianist und Komponist ein Stipendium am Royal College of Music in London. Hölscher wiederum machte 1999 auf sich aufmerksam, als sie im Alter von 17 Jahren den 1. Preis beim internationalen Rundfunkwettbewerb in Prag gewann. Inzwischen ist sie eine gefragte Geigerin und regelmäßiger Gast bei bedeutenden deutschen Musikfestivals.
An der Pauluskirchstraße gastiert das Trio auf Einladung der Bergischen Uni, der Evangelischen Kirchengemeinde Unterbarmen und des Freundeskreises Pauluskirche Unterbarmen. Auf dem Programm stehen Robert Schumanns Fantasiestücke op. 73 für Violoncello und Klavier, Maurice Ravels Trio für Klavier, Violine und Violoncello sowie Johannes Brahms Trio H-Dur op. 8 für Klavier, Violine und Violoncello. Der Eintritt ist frei.
Knapp zwei Wochen später, am Mittwoch, 24. April, stellen Studierende und Lehrende des Fachs Musikpädagogik im Musiksaal an der Gaußstraße ihre aktuelle Else-Lasker-Schüler-Produktion vor. Unter dem Titel „Es dichtet in mir“ nähern sie sich musikalisch — in Gedichten und Textauszügen — der schillernden Persönlichkeit der Elberfelder Dichterin.
Auch am 24. Mai steht eine Frau im Mittelpunkt: „Dreiklang“ heißt die aktuelle CD von Anna Katharina, der „Teufelsgeigerin“ aus Süddeutschland und Musikerin der Mittelalter-Folk-Rock-Band Schandmaul. Zusammen mit ihren Kollegen Philipp Renz (Schlagzeug, Percussion) und Michael Ende (Bass) tritt sie im Live Club Barmen auf.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Nach einem Tango-Abend mit dem Duo Diagonal (19. Juni, Pauluskirche) und dem Sommerkonzert des Chors und Orchesters der Uni (3. Juli, Christuskirche) steht das Finale an: Das Duo Bardic verspricht „Celtic Folk“, tritt am Mittwoch, 10. Juli, in der Pauluskirche auf und wird zum Abschluss der Reihe sicherlich auf schönen Klang und weniger auf viele Worte setzen.