Vorsicht, fliegende U-Boote in der Backstubengalerie

Martin Smida zeigt noch bis Sonntag neue und alte Werke in einer Jubiläumsausstellung.

Wuppertal. Martin Smida ist für seine humorvollen und dabei abgründigen Objekte bekannt. In der Backstubengalerie lenkt der Künstler gleich am Eingang den Blick auf zwei Suppenteller. In den einen hat er ein Abflusssieb eingearbeitet und nennt das Werk "Abgelaufene Suppe". Seit 35 Jahren lebt Smida in Wuppertal. Mit seinen Eltern kam er im Alter von 14 Jahren aus Prag hierher und ist seitdem künstlerisch tätig. Anlässlich dieses Jubiläums stellt Smida derzeit in der Galerie an der Schreinerstraße aus.

In den vorderen Räumen präsentiert er Gemälde aus den 80er Jahren, teilweise von vor seinem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Ausdrucksstarke Gesichter sind zu sehen. Ein Bild zeigt einen jungen Mann, der im Bett liegt und die Hand in die Decke krallt. Und auch die für den Künstler typischen skurrilen Situationen sind schon zu finden. Da liegt ein Menschenkopf in einem Schaufenster, und eine Frau hält ein Kind an der Hand, das wie selbstverständlich eine Gasmaske trägt.

Im hinteren Raum der Galerie hat Smida aktuelle Werke versammelt. Da hängen an langen Stöcken kleine Flugobjekte von der Decke. Klein, prall und bunt muten sie wie Spielzeug an. Und doch wirken sie bedrohlich. Durch die teils mattgrüne Farbe schwingen Assoziationen an kriegerische Absichten mit. Es könnten auch heimtückisch agierende U-Boote sein. Smida kontrastiert die Objekte mit einem Wolkenbild und Kunstrasen. So bringt er das Spielzeug, das so ungemütlich an Krieg erinnert, mit ironischen Anklängen an eine heile Welt zusammen.

Dem Künstler geht es zudem um das Spiel mit der Täuschung. So sehen mehrere Objekte aus wie aus Metall gefertigt. Sie sind aber aus Holz, das mit gedämpfter grüner Farbe lackiert ist. Ein anderes Objekt scheint einen Sockel aus Backsteinen zu haben. Doch das Material ist Styropor. Auf dem Sockel sind dunkle Gebäude zu sehen, eine Fabrik oder ein Lager. Der übergroße Schornstein lässt beunruhigende Assoziationen aufkommen. Smida zeigt eine Ausstellung, die nicht unberührt lässt.