Konzert Große Momente der Filmmusik
Das WDR Funkhausorchester begeisterte in der Stadthalle mit „New York – New Year“.
2019 ist zwar schon ein paar Wochen alt – das Kölner WDR Funkhausorchester begrüßte das neue Jahr dennoch am Sonntagabend nachträglich mit einem musikalischen Spaziergang durch den Big Apple: Unter der Leitung von Frank Strobel erklang in der Historischen Stadthalle unter dem Motto „New York – New Year“ Film- und andere Musik von großen Komponisten, die nur allzu bekannte Bilder der „gefühlten Welthauptstadt“ – so Moderator Martin Zingsheim – und ihren Darstellungen auf den Kinoleinwänden wachriefen.
Getragen von einem herausragend homogenen Streicherklang – bis hinauf in die Höhen von Nino Rotas bedrohlich sanfter Musik zu „Der Pate“ – meisterte das Funkhausorchester das anspruchsvolle Programm nicht nur mit makelloser Technik, sondern auch mit sichtlicher Freude. Die rührte nicht zuletzt vom engagierten Dirigat Frank Strobels her, der in den vorgetragenen Werken als Experte für Filmmusik ganz zu Hause war. Mit den träumerischen Melodien aus „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ gedachten die Musiker neben dem Filmprotagonisten Stephen Hawking gleich noch einer weiteren bemerkenswerten Persönlichkeit: dem isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson, der ebenfalls – nur einen Monat vor Hawking – im vergangenen Jahr verstarb.
Mit gleich zwölf guten Vorsätzen und zahlreichen Anekdoten zu Film und Musik führte Kabarettist und Musikwissenschaftler Martin Zingsheim die Konzertgäste durch den Abend. Sein charmant-bissiger Humor traf offensichtlich den Nerv des Wuppertaler Publikums, die eine oder andere politische Spitze mischte sich mit gekonnten Imitationen bekannter Filmstars. Zwischendurch wagte der Moderator sich sogar selbst ans E-Piano und beeindruckte neben seiner Wort- auch mit seiner Fingerfertigkeit.
Besonderes Geschick bewiesen diese mit den zahlreichen Rhythmuswechseln in George Gershwins „Strike Up The Band“. Verspielter ging es mit Stücken aus den Zeichentrick- und Animationsfilmen „Ratatouille“ (Michael Giacchino) und „Arielle die Meerjungfrau“ (Alan Menken) zu. Mit John Williams‘ Melodien zum Außerirdischen „ET“ brachte das Funkhausorchester den Abend schließlich zu einem fulminanten Abschluss, der bereits vor dem Verklingen der letzten Töne mit stehenden Ovationen belohnt wurde.
Für die Zugabe wurden ein Pult und eine Schreibmaschine herangetragen: Leroy Andersons „The Typewriter“ führte einmal mehr zu begeistertem Gelächter seitens des Publikums, bevor der Konzertabend endete, wie er begann: mit Frank Sinatras „New York, New York“, der Hymne für – glaubt man Martin Zingsheim – „quasi das Wuppertal von Nordamerika“.