Wuppertaler Sopranistin macht in Sachsen Karriere
Miriam Sabba gibt der Titelfigur eine Stimme: Die 29-Jährige ist Ensemblesängerin in Freiberg und in der „Antigone“-Oper zu sehen.
Wuppertal. Mit diesem Ambiente kann Wuppertal nicht mithalten: Die neue Wohnung von Miriam Sabba liegt direkt am Schloss Freudenstein der sächsischen Stadt Freiberg. "Das Städtchen hat mir sofort sehr gut gefallen", schildert die Sopranistin ihren ersten Eindruck.
Bisher hat es sich gefügt, dass die 29-Jährige ihre gesamte Ausbildung in ihrer Heimatstadt absolvieren konnte. Aufgewachsen in einer Nicht-Musiker-Familie, entdeckte sie am Gymnasium Siegesstraße ihre Liebe zum Gesang. Ihr Musiklehrer vermittelte ihr sogleich die Opernsängerin Dora Brockmann als Lehrerin.
Sie präparierte sie so gut, dass sie nach dem Abitur direkt die Aufnahmeprüfung zur Musikhochschule Wuppertal schaffte. Sieben Jahre übte sie unter Anleitung der renommierten Professorin Barbara Schlick, schaffte spielend das Konzertexamen und wurde vor zwei Jahren Finalistin im Gedok-Liedwettbewerb.
Jetzt schließt sich ebenso selbstverständlich das erste feste Engagement am Mittelsächsischen Theater an. Zum Schicksalsort wurde dabei Flensburg: Dort betrat die Sängerin erstmals eine große Opernbühne. Sie sang in der "Zauberflöte" den zweiten Knaben und die Bielke in "Anatevka": "Das hat mir sehr viel Spaß gemacht."
Die vielen Zuschauer haben der jungen Sopranistin dabei keine Probleme bereitet: "Man nimmt das Publikum nicht so sehr wahr hinter dem Orchestergraben." Und sie liebt das Spielen, hat sich extra von einer ausgebildeten Schauspielerin in Flensburg ein paar Tipps geholt.
Dort traf sie auch einen Kammersänger, der ihr eine Agentur in Berlin empfahl. Sabba stellte sich vor, wurde sofort genommen und erhielt gleich zwei Termine für Vorsingen an Opernhäusern. In ihrem neuen Ensemble warteten direkt einige Herausforderungen auf die Sopranistin. Zuerst sang sie die Adele in der Operette "Fledermaus", danach die Antigone in der unbekannten gleichnamigen Oper von Tommas Traëtta (1727-1779). "Ich bin sehr gespannt, wie ich das alles meistere" - in einer Hauptrolle trägt die Sängerin schließlich viel Verantwortung für das Gelingen einer Aufführung.
Da passt es gut, dass Sabba den Neubeginn nicht alleine stemmen musste: Ihr Freund, ebenfalls Sänger und derzeit (noch) freischaffend, kam mit nach Freiberg. Und natürlich Kater Emil. Die Kollegen sind "ein gemischtes Ensemble mit jungen und älteren Sängern" - und die Atmosphäre des Universitätsstädtchens gefällt ihr: "Die Leute sind dort sehr offen und nett." Wenn auch manchmal etwas schwer zu verstehen. So freut sich die Tochter eines Marokkaners schon auf die nächsten Rollen im Theater und auf die vielen Dinge, die sie dort noch lernen will.