WZ-Leser erfinden kreative Theaternamen

„Husch Husch“, „Kultur pur“ oder „Bergisches Festival-Haus“: Die Redaktion nimmt noch bis zum 15. Januar Vorschläge an.

Wuppertal. „Wie wäre es mit ,Kultur pur’ als Name für die neue Spielstätte?“ Der Vorschlag von Marieluise Stein ist nur einer von vielen — aber auch einer, der zeigt, wie sehr die Bühne, die derzeit am Historischen Zentrum gebaut wird, schon jetzt die WZ-Leser bewegt.

Zusammen mit den Wuppertaler Bühnen und den Theaterfreunden Wuppertal sucht die WZ den perfekten Namen für die neue Spielstätte, die im September 2014 feierlich eröffnet wird. Deutlich mehr als hundert Mails, dazu zahlreiche Briefe und kunstvolle Postkarten haben die Redaktion schon erreicht — auch Marieluise Stein hat eine verzierte Grußkarte gewählt, um ihren Vorschlag auf den Weg zu bringen. Nüchtern sehen die Wuppertaler das, was am Entstehen ist, wahrlich nicht: Sie schreiben mit viel Herzblut, Kreativität und Wortwitz.

Unter den Spitzenreitern, was die Quantität der Ideen angeht, ist Ingrid Johanna Stracke, die offensichtlich begeistert zur Feder gegriffen hat, um ihre Ideen handschriftlich einzureichen. Engelsspiele, Barmer Engel, Engelstrompete und Engelstheater — das sind nur vier von insgesamt 14 Namen, die sich die Schriftstellerin ausgedacht hat.

Gisela Anton hingegen hat einen klaren Favoriten — den aber gleich dreimal untereinander geschrieben, um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Anton kann sich ein „Bergisches Festival-Haus“ vorstellen.

Viel Gefühl spricht auch aus den Zeilen von Hans-Dieter Sievert. Er schlägt Engels-Bühnen-Forum vor (kurz: Bü-Fo). „Dieser Name drückt nach meiner Auffassung sowohl Standortbezogenheit und öffentliche mutlifunktionale Spielbestimmung als auch Assoziationspotenzial aus“, schreibt Sievert mit Verweis auf die „leider nicht mehr bestehende legendäre Kulturspielstätte der Freien Szene, dem Forum Rex-Theater“.

„In der Abkürzungsform ist der Name zugleich griffig und einprägsam“, betont Sievert, der auch Persönliches verrät: „Von meiner Wohnung schaue ich tagtäglich auf das Ensemble des Historischen Zentrums und freue mich auf die neue Bühne.“

Das Engels-Haus, das in unmittelbarer Nähe zur neuen Spielstätte liegt, inspiriert auch andere Wuppertaler bei der Namensfindung. So denkt Paul Gerhard Figge an „Engels Kammerspiele“ — während Irmgard Wilke für ein „Barmer Schauspielhaus“ plädiert.

Ilse Beschnitt hofft, dass ein „Alternativer Kunst-Tempel“ seine Pforten öffnet. Doris Zellen wünscht sich „Husch Husch“. Elfriede Koch-Mehrin wirft die Optionen „Schau-Schau“ oder „Show-Show“ in den Ring.

„Ich schlage — gleichsam als Programm — den Namen ,Dennoch-Theater’ vor“, so Klaus Koehler. Horst Sostmann wiederum würde sich über ein „Kunst-Quartier“ freuen. Und wenn es nach Steffan Moritz geht, entsteht in Barmen nicht nur eine kleine Bühne, sondern — zumindest dem Namen nach — ein „Eventpalast für Kultur“.

Es bleibt also spannend: Vorschläge können noch bis zum 15. Januar in der Lokalredaktion eingereicht werden — per Mail an martina.thoene@wz.de oder per Brief beziehungsweise Postkarte an: Westdeutsche Zeitung, Redaktion, Dr. Martina Thöne, Postfach 13 19 42, 42046 Wuppertal.