Bauarbeiten Kurioses Bild am Bahnhof Vohwinkel

Vohwinkel. · Der Treppenaufgang zum Bahnsteig wurde verfüllt, doch die Handläufe wurden nicht entfernt. Die Bahn hat dafür einen guten Grund.

Die Handläufe enden im Boden, der Aufgang wurde verfüllt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Es wirkt zunächst wie eine optische Täuschung, die Situation ist aber real. Vor den neuen Aufzügen am Bahnhof Vohwinkel verschwinden die Handläufe nahtlos im Boden. Das kuriose Bild hat bei Fahrgästen und Pendlern schon viel Kopfschütteln ausgelöst. Um einen Konstruktionsfehler handele es sich laut Bahn allerdings nicht. „Die Handläufe sind denkmalgeschützt und durften nicht entfernt werden“, so ein Sprecher. Er verweist auf die entsprechenden Auflagen der zuständigen Denkmalbehörde für die Umbauarbeiten am Vohwinkeler Bahnhof.

Dort wurden in den vergangenen Monaten die schon länger geforderten Aufzüge an den Ferngleisen installiert. Im Zuge der aufwendigen Maßnahmen mussten die alten Treppenaufgänge verfüllt werden. Die Handläufe erinnern jetzt an die frühere bauliche Situation. Die Bahn betont, dass weiterhin das vorhandene Seitengeländer genutzt werden könne. Zudem weise ein Blindenleitsystem mit taktilen Elementen Sehbehinderten den Weg zu den neuen Aufzügen. Auf deren Rückseite gebe es an den neuen Aufgängen gleich zwei Handläufe für größere und kleinere Personen.

Uli Kopka, Sprecher der Vohwinkeler Bürgerbahnhof-Initiative, findet die Regelung gar nicht so schlecht. „Natürlich sieht das auf den ersten Blick komisch aus, aber die alten Handläufe haben tatsächlich einen historischen Wert“, erläutert er. Die Situation wie in Vohwinkel gebe es auch an anderen Bahnhöfen. „Wichtig ist für uns vor allem, dass die neuen Aufzüge möglichst bald in Betrieb genommen werden“, betont Kopka.

Laut Bahn soll das im Herbst passieren. Derzeit laufe eine Testphase für die technische Abnahme. Die ehrenamtlichen Helfer der Bürgerbahnhof-Initiative hatten in der Vergangenheit immer wieder die Wichtigkeit weiterer Aufzüge für die Attraktivität des Bahnhofs angemahnt. Für ältere und gehbehinderte Menschen ist das ein entscheidender Faktor. Bisher gab es lediglich Aufzüge für die S-Bahn-Gleise sowie die Bahnsteige 11 und 12. Bald kommen die Ferngleise hinzu. Komplett barrierefrei ist der Bahnhof allerdings noch nicht. Unter anderem fehlen eine Rampe oder ein Aufzug beim Zugang zur direkt an den Bahnhof angrenzenden Nordbahntrasse. Hier gibt es nur eine Treppenverbindung.  Außerdem gab es immer wieder Kritik an den häufigen Betriebsstörungen der bisherigen Anlagen. Betroffen davon ist insbesondere der Aufzug an den Bahnsteigen 11 und 12. Red