Lachen zum Jubiläum: 30 Jahre Schulkabarett Wuppertal

Im Haus der Jugend feiern Wuppertaler Schüler und Lehrer spaßig ihr Jubiläum.

Barmen. Wie lang 30 Jahre eigentlich sind, machten die Vergleiche deutlich: Das Schulkabarett in Wuppertal ist älter als die moderne erweiterte Europäische Union und wurde gleichzeitig mit dem ersten Start des Space Shuttles Columbia gegründet. Ein Grund zu feiern, fanden die Leiter der wichtigsten Schüler-Kabarettgruppen im Tal und organisierten im Haus der Jugend Barmen ein Festival.

Zwar existiert die erste Gruppe — die Kothener Putzkolonne — schon seit vielen Jahren nicht mehr. Doch trotzdem kamen drei Absolventen, die nochmals ihre Nummern „Die kleine Kneipe“ (1989) und „Der Schoß ist fruchtbar“ (1993) aufführten.

Der Kabarettungsdienst vom Johannes-Rau-Gymnasium, die Notbremse von St. Anna und Gesamtschule Velbert, die Knallteufel der Gesamtschule Langerfeld und das Kabarett der Gesamtschule Barmen demonstrierten an zwei gemeinsam gestalteten Abenden mit den schönsten Nummern aus den vergangenen Jahren, wie hoch das Niveau heute ist.

Beeindruckend war etwa das Lied „Von West nach Ost“ der Notbremsen, in dem sie „ganz vorurteilsfrei“ von einer Fahrt in die Ex-DDR sangen — graue Plattenbauten, herumlungernde Dosenbiertrinker — und am Ende feststellen, dass sie in Bielefeld gelandet sind. Oder das „Ranking“ der Knallteufel, in dem sie den Wettlauf um den Titel der besten Schule Deutschlands darstellten: Wie Abschreiben, Spickzettel und Vorsagen von den Lehrern unterstützt werden, um einen glänzenden Schnitt zu erreichen.

Mit viel schauspielerischem Talent schilderten die Schüler des Kabarettungsdienstes das „Gymnasium Abendfrieden“: Greise, zitternde Lehrer mit Stock und Rollstuhl, die ihren Schülern parallel zum Abitur die Ausbildung zum Altenpfleger anbieten. Zwei Jungs der Gesamtschule Barmen sangen mitreißend von ihren Erwartungen ans Leben, und die Knallteufel eröffneten mit „All View“ die Möglichkeit, in die Zukunft zu schauen. Aktuelle Themen wie das immer präsente und geliebte Handy von 2005 oder ein Sketch über politische Korrektheit sind zeitlos aktuell und sorgten für Lacher.

„Die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler durch das Kabarett ist erstaunlich“, nannte Michael Brischke, Leiter des Kabarettungsdienstes und Gründer der Putzkolonne, einen wichtigen Aspekt seiner Arbeit. Die Professionalität der Schüler auf der Bühne gab ihm Recht. Die „schmackhafte Pause“ mit vielen Leckereien und die anschließende Disconacht gaben derzeitigen und früheren Schülern reichlich Gelegenheit für Gespräche und eine schöne Jubiläumsparty.