Lichtscheid: Die Bauhaus-Pläne werden konkreter

Die Pläne für die Ansiedlung des Baumarktes wurden heftig und sehr emotional diskutiert. Zwei Kreisel sollen den zu erwartenden Verkehr lenken.

Südhöhen. Auf Lichtscheid könnten Hornbach und Bauhaus bald direkte Nachbarn werden. Wie berichtet, plant Bauhaus auf einer Fläche von 52 000 Quadratmetern ein Fachmarktzentrum. Unmittelbar daneben will der Discounter Aldi eine Filiale errichten — mit einer Fläche von 800 Quadratmetern und Platz für 90 Parkplätze.

Stadt und beauftragte Ingenieure stellten am Dienstag während einer Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung die Planung vor. Neu ist ein Konzept, das die L419 entlasten soll. Derzeit läuft das Verfahren eines „vorhabenbezogenen Bebauungsplans“. Die Bezirksregierung hat den Regionalplan für das Gelände an der Oberbergischen Straße bereits geändert. Weil auf dem Areal bisher nur industrielle Gewerbebetriebe zugelassen waren, müssten jeweils auch der städtische Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden.

Das Bauhaus-Fachzentrum gliedert sich in mehrere Teile: ein klassischer Baumarkt, ein Gartencenter und ein Baustoff-Handel mit einer „Drive-In-Arena“.

Im voll besetzten Ratssaal diskutierten Anwohner die Pläne sehr heftig: „Einen zweiten Baumarkt brauchen wir hier nicht“, sagte Siegfried Winkelsträter, zumal der Hausbesitzer an der Oberen Böhle als Nachbar unmittelbar betroffen wäre.

An seinen Garten grenze dann der Bereich, den Kunden befahren, wenn sie Baumaterial in ihr Auto laden möchten. „Warum muss es unbedingt ein zweiter Baumarkt sein? Ein großer Supermarkt, eine Drogerie oder eine Bäckerei würden eher benötigt“, monierte eine ältere Dame, die erregt mit der Faust auf den Tisch schlug.

Ilona Schäfer, die Grünen.

Man gewann den Eindruck, dass sich die Anwohner nicht generell gegen eine Gewerbe-Ansiedlung sträuben, aber „den Sinn eines zweiten Baumarktes in der Nachbarschaft“ nicht nachvollziehen können. „Wir sollten die geringe Fläche für Gewerbegebiete in Wuppertal nicht an Bauhaus verplempern“, forderte ein junger Mann und verwies darauf, dass das Fachzentrum in Oberbarmen lediglich vier Kilometer vom Neubau entfernt liege.

Auf den Gebieten zwischen Böhler Weg, Oberbergischer Straße und Lichtscheider Straße soll sich die Verkehrsführung ändern: Nach bisheriger Planung soll zwischen dem Böhler Weg und der Oberbergischen Straße ein Mini-Kreisverkehr entstehen. Kunden des Aldi-Marktes und Bauhaus-Lieferanten gelangen jeweils über Zufahrten auf das Gelände.

Ein Kreisverkehr am Ende der Oberbergischen Straße / Ecke Lichtscheider Straße verbindet Autofahrer mit den Parkplätzen der Baumärkte.

Die Bauhaus-Ansiedlung sei an die Investitionen in die Infrastruktur geknüpft. So wolle man dem höheren Verkehrsaufkommen entgegen treten. Wirtschaftlich sei der Betrieb des weiteren Baumarktes „tragfähig“. Allerdings stamme der Umsatz zu etwa 84 Prozent aus Umverteilungen innerhalb des Stadtgebietes — vor allem zu Lasten von Hornbach und Bauhaus in Oberbarmen, teilten die Planer mit.

Unterdessen stecken die Anwohner in der Zwickmühle: Die Investoren streben einen „Doppelpack“ an, bei dem sich zum Baumarkt der Discounter geselle. Und der Supermarkt ist dringend erwünscht. Ilona Schäfer (Grüne) brachte es auf den Punkt: „Wir kriegen das Brot nur mit der Maurerkelle.“