Lob und Bedenken zur Bergischen Arena

Die Studie des Handball-Bundesligisten BHC zum Bau einer neuen Mehrzweckarena löst Diskussionen aus.

Foto: Fischer, A. (f22)

Mit seiner Studie zu einer Mehrzweck-Arena Bergisch Land für 5500 bis 7500 Zuschauer hat der Handball-Bundesligist Bergischer HC die Diskussion um die Realisierung einer großen Halle neu angestoßen. „Bisher habe ich nur positive Stimmen gehört“, sagt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste, der die Pläne am Mittwoch auch im Solinger Sportausschuss erläuterte. Der Ball liege nun aber nicht mehr im Feld des BHC.

Das Konzept sieht sowohl die Möglichkeit einer kompletten Privatfinanzierung vor als auch die einer öffentlichen Beteiligung. Etwa: Die für die Sanierung der Uni-Halle vorgesehenen gut 13 Millionen Euro in eine reine Sporthalle an der Uni und eine Mehrzweckhalle an einem anderen Standort zu stecken.

Uni-Rektor Lambert T. Koch, der die Pläne bereits vorab kannte, betont, dass die Universität ständig in gutem Dialog mit dem BHC sei und sagt zum Konzept: „Für die Uni ist es wichtig, dass wir ein Sportzentrum auf unserem Gelände haben. Wenn dann eine Mehrzweckhalle, die wir etwa für die Semestereinführung nutzen könnten, an einem anderen Ort stünde, hätten wir damit kein Problem.“

Dafür müsste allerdings die Vereinbarung zwischen Stadt und Land aufgekündigt werden, nach der sich beide die Kosten der Uni-Halle im Verhältnis 54:46 aufteilen. Davor hat Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements, vorab gewarnt.

Andererseits müsste die Stadt nicht Betreiber einer neuen Halle sein. Dafür soll, so die Studie, eine Betriebsgesellschaft gegründet werden. IHK-Präsident Thomas Meyer wünscht sich ein politisches Bekenntnis aller drei bergischen Städte, dass sie eine solche Arena wollen. „Das ist wichtig gegenüber der Bezirksregierung. Wenn sich Land und Städte beteiligen, sind die Realisierungschancen deutlich größer“, sagt er, will aber auch in der Wirtschaft für das Projekt werben. Meyer: „Wo die Arena dann steht, sollte man aber Fachleuten überlassen.“ In der Studie wurden sowohl Standorte auf der grünen Wiese als auch stadtnah vorgeschlagen.

Stadtdirektor Johannes Slawig sieht eine Beteiligung Wuppertals allerdings skeptisch, wenn die Halle in einer anderen Stadt stehen sollte. „Zumindest hatten wir diesen Fall noch nicht. Wir gehen aber offen in Gespräche mit dem BHC, die für Mai vereinbart sind.“ Kurz darauf soll auch die von der Stadt in Auftrag gegebene Studie zur Uni-Halle vorliegen. Slawig: „Unser Ziel ist erstens, eine Mehrzweckhalle für Handball und andere Veranstaltungen zu haben und zweitens die Uni zu unterstützen, Sportflächen für ihre Studenten zu schaffen. Wir wissen, dass die Uni-Halle keine optimale Lösung bietet. Zum Glück ist sie aber noch da, so dass der Zeitdruck für die Entscheidung nicht so groß ist.“

Für Martin Bang, Chef der Wuppertal Marketing GmbH, steht außer Frage: Auf dem wachsenden Markt des Konzert- und Eventtourismus ist das Bergische unterversorgt.“