Lokale Größen treffen auf internationale Stars
Am Samstag gibt es zum dritten Mal Reggae, Dub und Dancehall auf der Nordbahntrasse. 2500 Besucher werden erwartet.
Mirke. Die Utopiastadt am Mirker Bahnhof ist in Wuppertal zur festen Institution für Veranstaltungen aller Art geworden. Diesen Samstag steht eines der beliebtesten jährlichen Events an: Der Trassenjam, der mit seinem Bühnenprogramm rund um Reggae, Dub und Dancehall im vergangenen Jahr bereits 2500 Besucher anlockte. „Wir sind selber total baff, dass sich das Event innerhalb von nur drei Jahren zum größten Szenetreffen der Region entwickelt hat“, sagt Julian Dell, der im Projekt Utopiastadt für die Veranstaltungsplanung zuständig ist.
Eine ähnliche Besucherzahl wird auch in diesem Jahr erwartet. Ab 13 Uhr wird das gesamte Gelände rund um den Mirker Bahnhof Schauplatz eines hochkarätigen Festivals. „Unser Ziel ist, die große Basis an Wuppertaler Künstlern aus dem Reggae- und Dub-Bereich mit einem internationalen Line-Up in Verbindung zu bringen“, so Dell. „Und das ist uns in diesem Jahr so gut gelungen wie noch nie.“
Julian Dell von Utopiastadt macht sich keine Sorgen über Beschwerden
Mit dem Hamburger Produzenten-Duo Silly Walks Discotheque wird das Finale von wahren Wegbereitern der deutschen Reggae-Szene bestritten. Für Live-Feeling sorgt Dactah Chando, der am vergangenen Wochenende noch auf der Main Stage des Summer Jam in Köln für Stimmung sorgte und momentan sein neues Album promotet. Von lokaler Seite wird das Line-Up durch die U-Club-Größen Priority Sound und Benny Razor, Mr. Märis, Teil der Dancehall University, und Liquid Fire Sound ergänzt. Begleitet wird der musikalische Tag von Cocktails und verschiedenen Gaumenfreuden, unter anderem afrikanischer Kost, deren Erlös an ein Hilfsprojekt in Kamerun geht.
Abseits der Bühnen können die Besucher sich in der Beach-Area entspannen, die in diesem Jahr zusätzlichen Platz bietet. Der Eintritt ist frei, freiwillig können jedoch am Festivalgelände oder im Vorfeld über wuppertal-live.de für fünf Euro Unterstützertickets gebucht werden, die mit einem Festivalbändchen und „ewiger Dankbarkeit“ belohnt werden. Im vergangenen Jahr wurden alle 300 Bändchen erworben — diesmal wurde der Vorrat auf 500 aufgestockt.
Wie auch in den Vorjahren wurde für den Trassenjam ein Ausweichtermin am folgenden Wochenende festgelegt, um die Veranstaltung bei schlechtem Wetter ohne große Verluste durchführen zu können. Gab es in den vergangenen Jahren noch eine 72 Stunden-Frist für diese Entscheidung, ist die Wettervorhersage in diesem Jahr so vielversprechend, dass allen Beteiligten bereits gestern das definitive Go für diesen Samstag gegeben werden konnte.
Um Lärmbeschwerden vorzubeugen, werden bereits seit Wochen Einladungen an die Anwohner der Gegend verteilt. Julian Dell macht sich deswegen aber keine Sorgen: „Wir sind inzwischen etabliert und bekommen sehr viel Unterstützung aus dem Quartier. Auch ein Großteil des ehrenamtlichen Teams kommt aus der direkten Nachbarschaft.“
Dennoch findet der Festivaltag um 22 Uhr sein Ende, um die Nachtruhe zu wahren. Da der Klub Ende Mai seine Türen geschlossen hat, findet die traditionelle After-Show-Party in diesem Jahr im ebenfalls an der Trasse gelegenen Bouldercafé Bahnhof Blo statt. Julian Dell freut sich, dass die Besucher, „die ja dann grade erst warmgelaufen sind“, ohne weiten Weg direkt an der Trasse weiterfeiern können.