3:3 gegen Portugal: Deutsche Damen hatten Sieg vor Augen
Nationalteam vergibt gegen Portugal eine 3:1-Führung, spielt nur 3:3 und muss nun am Samstag Frankreich schlagen.
Wuppertal. Bis zwei Minuten vor Schluss lief am Donnerstag für die deutschen Damen bei der Rollhockey-Heim-EM gegen Portugal alles nach (Medaillen-) Plan. In einem mitreißenden Spiel vor 400 Zuschauern in der Henckels-Halle sorgten Beata Geismann (2) und Lea Reinert für eine 3:1-Führung, von Silber durfte geträumt werden. Doch dann folgte das böse Erwachen. Nach einem umstrittenen Penalty verkürzte Vania Ribeiro und erzielte 30 Sekunden den Ausgleich.
Während die Zuschauer die Mannschaft trotzdem mit Applaus bedachten, herrschte bei Bundestrainer Mike Neubauer und seinen Spielerinnen Fassungslosigkeit. Um sich die Chance auf eine Medaille zu erhalten, müssen die deutschen Damen nun am Samstag (18 Uhr) gegen Frankreich wohl schon gewinnen. Die Französinnen sind gut in Fahrt, fertigten die Schweiz am Donnerstag mit 10:0 ab.
Am Freitag sind Geismann und Co. spielfrei und werden nicht recht wissen, ob sie Frankreich oder Portugal die Daumen drücken. Beide können ihnen die Medaille noch streitig machen. Goldfavorit Spanien dürfte gegen die Schweiz leichtes Spiel haben.
Mit viel Elan gingen die Deutschen am Donnerstag in die Partie. Mike Neubauer hatte mit Geismann, Reinert, Laura La Rocca und Marlen Wichardt auf die gleiche Anfangsformation wie in den beiden ersten Spielen gesetzt, und die steigerte sich gegenüber dem 0:3 gegen Spanien gewaltig. Diesmal wurden die Angriffe durchdachter vorgetragen. Aber Geismann und Wichardt scheiterten mehrfach an der ausgezeichneten Torhüterin Adriana Leote. Als das Team für einen Moment nachließ, kamen die Portugiesinnen mit dem Halbzeitpfiff zur überraschenden Führung. Zuvor hatten sie noch einen Penalty vergeben, nun traf Marlene Sousa im dritten Versuch gegen die gute deutsche Torfrau Christina Klein.
Nach der Pause wurde Beata Geismann für ihr starkes Spiel belohnt. Nach einem Konter über Lea Reinert markierte sie zunächst den Ausgleich. Und nachdem Reinert mit einem Bauerntrick die portugiesische Abwehr zum 2:1 genarrt hatte, ließ Geismann per Alleingang das 3:1 folgen. Die Partie schien gelaufen, doch es folgte das bittere Ende. „Ich glaube weiter an das Team“, versuchte der Präsident des deutschen Rollhockeyverbandes, Jacques Casez, die Mannschaft aufzurichten. Beata Geismann war trotz des enttäuschenden Ergebnisses mit der Teamleistung zufrieden. „Es hat Spaß gemacht. Jetzt wollen wir Frankreich schlagen“, sagte sie trotzig.