Handball BHC stellt sich auf ein knappes Pokalmatch in Lemgo ein
Wuppertal · Am Mittwoch geht es um Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals.
Duelle zwischen dem Bergischen HC und dem TBV Lemgo haben es in sich. „Ich kann mich an kein Spiel gegen Lemgo mit einem deutlichen Ergebnis erinnern. Es ging bisher immer sehr eng zu. Und das wird am Mittwoch nicht anders sein“, sagt Fabian Gutbrod, Rückraumspieler des BHC. Was auf die Bundesligaspiele beider Mannschaften in den vergangenen Jahren zutrifft, dürfte insbesondere in einem Pokalspiel nicht anders sein. Es geht für beide Mannschaften am Mittwoch (Anwurf 19 Uhr, Phoenix Contact Arena) um den Einzug ins Viertelfinale. Der Anreiz ist groß, denn dem Sieger winkt bei einer günstigen Auslosung im Viertelfinale das heiß begehrte Pokal-Final-Four in Hamburg.
Neun Tore hat Fabian Gutbrod im letzten Punktspiel des BHC in Leipzig erzielt. Die reichten nicht, denn der BHC unterlag mit 32:35. Dass der BHC fünfmal in Folge mehr als 30 Gegentreffer kassierte, ist für Trainer Sebastian Hinze kein Maßstab. „Man muss jedes Spiel isoliert betrachten. Die Systemfrage stellt sich nicht. Ist eine Abwehr mit 20 Gegentreffern nun automatisch gut und eine mit 30 schlecht? Uns haben in den vergangenen Spielen in der Abwehr die letzten entscheidenden Meter in 1:1-Situationen gefehlt, um diese Spiele zu gewinnen“, sagt der BHC-Trainer. Die Zahl 30 sei daher ohne Bedeutung für ihn.
In der Bundesliga-Tabelle rangiert der TBV Lemgo mit 3:11-Zählern auf dem 15. Platz, der BHC ist mit 5:9-Zählern aktuell Zwölfter. „Es wäre fatal, wenn wir glauben würden, dass die Aufgabe in Lemgo leichter als in Leipzig sein wird“, sagt Hinze. Lemgo sei in der Lage, Tempospiel über die Außen aufzuziehen - und das mit sehr hoher Qualität und mit Abschlüssen, die mit großer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führen. BHC-Keeper Tomas Mrkva gilt als Spezialist für Würfe von den Außenpositionen, das würde für seinen Einsatz in der Anfangsformation sprechen. Mit seiner Entscheidung über die Besetzung der Torhüterposition will sich Hinze bis nach dem Abschlusstraining Zeit lassen.
In Lemgo wird der BHC erneut auf Kreisläufer Leos Petrovsky verzichten müssen, der an einer Schambeinentzündung laboriert. Diese Verletzung ist schmerzhaft und erfordert vor allem Geduld. Mittelmann Linus Arnesson konnte nach auskurierter Erkrankung bereits am Montag wieder trainieren. Auch Yannick Fraatz ist wieder dabei.
Der Ausfall von Petrovsky soll unter anderem durch längere Einsatzzeiten von Rafael Baena kompensiert werden. In der Regel steht der Spanier nur in Überzahlsituationen auf der Platte. Nun soll er häufiger in 6:6-Situationen am gegnerischen Kreis zum Einsatz kommen. Die Überlegungen von Hinze zielen darauf, für Entlastungspausen von Max Darj zu sorgen, dessen Klasse auf beiden Seiten des Spielfelds erforderlich ist. Ab einer Einsatzzeit von 45 Minuten pro Spiel stößt aber auch der bärenstarke Schwede an seine Belastungsgrenzen.