Handball-Bundesliga BHC will Pokalsieger packen
Der SC Magdeburg ist am Samstag in der Uni-Halle erneut Gegner der BHC-Handballer. Für die geht es jetzt um wichtige Punkte.
Wuppertal. „In Hamburg haben wir gesehen, dass wir mit ihnen auf Augenhöhe spielen können. Mit dem Heimvorteil wollen wir sie am Samstag in der Liga besiegen“, sagte Kristian Nippes, mit sieben Toren bester Schütze nach dem unglücklichen und sehr ehrenvoll Pokal-K.o. des Bergischen HC in der Verlängerung des Halbfinales gegen den SC Magdeburg.
Wenn die „Gladiators“, wie sich die Ostdeutschen nennen, am Samstag um 19 Uhr in der Uni-Halle als neuer Pokalsieger gegen den BHC im Kampf um Bundesliga-Punkte antreten, ist die Rollenverteilung allerdings eine andere. Im Pokal lag der Druck bei den Magdeburgern, für die es als Tabellen-Zehnter der Bundesliga die einzige Chance war, nächste Saison international starten zu können. Vom BHC als Außenseiter wurde dagegen weniger erwartet. Am Samstag kann nun der SCM befreit aufspielen, wogegen der Tabellen-15., der BHC, noch dringend Punkte für den Klassenerhalt braucht.
„Unser Ziel ist, es wieder ein enges Spiel werden zu lassen. Wie in Hamburg müssen wir dafür physisch wie handballerisch eine Top-Leistung bringen“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. Mit Videostudium, wie üblich, musste er sich nicht lange aufhalten. „Die beiden Magdeburger Partien aus Hamburg hatte ich schon bis Montag früh abgearbeitet.“
Grundsätzlich gab es da auch wenig Überraschendes. Die Qualitäten etwa von Rechtsaußen Robert Weber — in Hamburg Torschützenkönig—, Michael Damgaard — in Hamburg zum besten Spieler gewählt — und Jannick Green — bester Torhüter des Final Four — sind bekannt. Hinze: „Klar dass sie ein paar Lehren aus dem Spiel gegen uns ziehen können, aber das werden wir umgekehrt ja auch tun.“
Ob es ein Vorteil ist, dass die Magdeburger bis Montag noch im Feiermodus waren und auch gestern mit einem Empfang bei Ministerpräsident Haseloff in der Staatskanzlei noch Ablenkung hatten, muss sich zeigen. Beim BHC galt es in der Trainingswoche erst einmal, die Enttäuschung abzulegen. Hinze: „Die war extrem groß, weil wir so nah dran waren. Der ein oder andere brauchte ein, zwei Tage, aber das war es dann auch. Unser größeres Ziel lautet der Klassenerhalt und darauf sind alle fokussiert.“
Personell sieht es für Hinze ebenso gut aus wie in Hamburg. Nur Maximilian Hermann, der einen Trainingsversuch mit Maske wieder abbrach, weil der Druck auf den gebrochenen Augenbogen zu groß war, wird weiter fehlen.
Björgvin Gustavsson setzt bis Donnerstag mit dem Training aus, weil er bei einer seiner vielen Paraden die Schulter überstreckt hatte. Für Samstag soll das aber kein Problem sein, schließlich läuft Gustavsson gegen seinen ehemaligen Verein meist zu Höchstform auf.