Billardhochburg Wuppertal: Der BSV ist drei Mal erstklassig
Einmalig in Deutschland: Der BSV verfügt über drei erstklassige Teams in allen Spielarten.
Wuppertal. Nachdem auch die Dreiband-Mannschaft des aus den ehemaligen Barmer Billardfreunden (BBF) und der Gelben 1 gegründeten BSV Wuppertal in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist, sind die Wuppertaler in allen drei Billard-Disziplinen erstklassig. Im Snooker ist die Mannschaft um Bundestrainer Thomas Hein seit fünf Jahren am Tisch ungeschlagen, verlor in dieser Saison nur eine Partie, weil zwei Akteure durch eine Verzögerung am Münchner Flughafen nicht rechtzeitig zum Spiel erscheinen konnten. Im Pool gelang nach dem Aufstieg 2011 noch unter dem Namen Gelbe 1 souverän der Klassenerhalt. Und in der Karambolage-Disziplin Dreiband knüpft der Club mit dem Aufstieg an die glorreiche BBF-Zeit mit dem unvergessenen Arno Figge an. Mit Jörg Zittlau, Holger Ansorg und Frank Martens sind auch noch drei Spieler von damals dabei, was die ungewöhnliche Vereinstreue der Akteure in einer Sportart unterstreicht, in der es üblich ist, dass die Besten nur zu den Spielen „einfliegen“.
„Drei Mannschaften in den ersten Ligen — das ist bundesweit einmalig“, sagt Axel Heger, der Jahrzehnte Chef der Barmer Billardfreunde war und nun auch dem neuen Club vorsteht.
Herzstück des Billardprojekts ist neben den Spielern allerdings die neue Anlage an der Clausewitzstraße, die sogar europaweit ihresgleichen sucht. 27 Tische für alle drei Spielarten sind in den von der Geba verwalteten und großzügig umgebauten ehemaligen Industrieräumen aufgestellt. Eine Pool-Bundesliga-Arena mit kleiner Tribüne gibt es ebenso wie Bereiche für Snooker und Karambolage, die schon fast an Hallen erinnern und nicht nur für Turniere riesige Möglichkeiten bieten. Auch für die Trainerausbildung oder die Zusammenarbeit mit Schulen sind die Bedingungen optimal.
Auf die Zusammenarbeit mit der Junior-Uni ist Heger besonders stolz. „Einem Physik- und Geometriekurs bietet sich beim Billard die Möglichkeit, Rechenmodelle auch ganz praktisch umzusetzen. Optik, Spiegelung, Impulserhaltung — Billard ist reine Physik“, sagt Heger.
Zum Bindeglied zwischen Vereinssport und Öffentlichkeit soll das Café Upstairs werden. Es ist der öffentliche Bereich des BSV, in dem es für jedermann möglich ist, Billard, Dart oder Kicker zu spielen und gleichzeitig die Gastronomie zu nutzen. „Wir haben schon den einen oder anderen Spieler, der in den Verein eingetreten ist, nachdem er gesehen hat, welche Möglichkeiten wir hier besitzen“, berichtet Daniel Alvarez, einer der BSV-Trainer. „Die neue Lage in Langerfeld muss natürlich erst einmal bekannter werden. Viele wissen noch gar nicht, dass wir jetzt hier sind“, sagt Heger.
Neben einem höheren Bekanntheitsgrad wünscht sich der Macher weitere Sponsoren für die Bundesliga-Teams. Er kann sich vorstellen, dass Turniere aus Wuppertal im Fernsehen oder im Internet übertragen werden. „Wir wollen Kameras in der Decke installieren, die einen Live-Stream möglich machen“, sagt Heger.