BTV setzt auf junge Trainerin

Basketball: Lidia Rachmakow (26) folgt beim Zweitligisten auf Sascha Bornschein. Sie passt ins Nachwuchs-Konzept.

BTV setzt auf junge Trainerin
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Der Schritt ist mutig, doch die Verantwortlichen in der Basketball-Abteilung des Barmer TV sind überzeugt davon: Die erst 26-jährige Lilia Rachmakow ist neue Trainerin des Damenteams in der zweiten Bundesliga. Trotz ihrer jungen Jahre hat die gebürtige Gießenerin schon zehn Jahre Trainererfahrung gesammelt, zunächst in der Jugendabteilung des TSV Krofdorf-Gleiberg, in der kommenden Saison Zweitliga-Konkurrent des BTV, dann auch als Herren-Landesliga-Trainerin und als Co-Trainerin ihres Vaters Oleg in der Regionalliga. Sie kommt aus einer Basketballfamilie hatte selbst mit sechs zu spielen begonnen.

„Als wir ihre Bewerbung gelesen und das erste Gespräch geführt hatten, war für uns schnell klar, dass sie die Richtige ist“, sagt Till Piontek, der neben Abteilungsleiter Wulf Obrig, Stellvertreter Thorsten Külpmann und Teammanager Frank Blasczyk künftig als Quartett das Basketballschiff in der 2. Liga, aber auch der Jugend lenken will.

Piontek: „Gerade das Gesamtkonzept hat uns überzeugt. „Lili soll auch Individualtraining bei talentierten Jugendspielerinnen geben. Perspektivisch wollen wir ein Mädchenteam für die Nachwuchs-Bundesliga aufbauen.“

Viel Arbeit also für die Nachfolgerin von Erfolgstrainer Sascha Bornschein, von dem der Verein sich nach der Saison getrennt hatte. „Ich bin ein strenges Zeitmanagement gewohnt“, sagt Lilia Rachmakow, die in ihrer freundlich präzisen Art auf und neben dem Platz souveräner wirkt, als man das für ihr jugendliches Alter erwarten würde.

Die angehende Deutsch- und Französisch-Lehrerin macht noch bis November ihr Referendariat an einer Schule in Brühl, wohnt in Köln, will aber im Juli, wenn auch die Vorbereitung mit dem BTV voll startet, nach Wuppertal ziehen. Hier hofft sie dann auch auf eine Lehrerstelle.

Ermutigt, sich auf die Stelle beim BTV zu bewerben, habe sie ihr Bekannter Philip Piszczek, selbst mal BTV-Jugendtrainer und jetzt in Leverkusen aktiv. „Den Namen BTV kannte ich schon, habe mit meinem Papa in der großen Zeit die Playoff-Spiele gegen Marburg gesehen. Hier ist viel Potenzial, mal gucken, was wir rausholen können“, sagt sie kess.

Ein erstes Beschnuppern mit der Mannschaft hat es bei vier Trainingseinheiten schon gegeben, wobei noch nicht feststeht, wie die in der kommenden Saison genau aussehen wird. Konkrete Gespräche würden ab der kommenden Woche geführt. Ziel ist es, die Mannschaft zusammenzuhalten, sagt Wulf Obrig.

„Die Gespräche warten wir erst einmal ab“, sagt beispielsweise Wiebke Bruns. Zur neuen Trainerin könne man noch nicht viel sagen. „Sie scheint zu uns zu passen“, meint Kapitän Franziska Goessmann, vorsichtig während Rachmakow umgekehrt sagt: „Ich habe den Eindruck, das Herz der Mannschaft ist schon da.“

Um Saisonziele auszugeben, sei es noch zu früh. Gerade auf den großen Prositionen werden noch Verstärkungen gesucht. Dass die Suche auch wieder über den großen Teich geht, wie in der vergangenen Saison mit der US-Amerikanerin Liz Brown, schließt Wulf Obrig aus. „Dafür ist kein Geld da.“ Gesucht wird auch noch ein erfahrener Co-Trainer.