Handball-Bundesliga Der Meister kommt in die Uni-Halle

Der Bergische HC erwartet am Sonntag die Rhein-Neckar Löwen und hofft auf eine Überraschung.

Foto: Mathias Kehren

Eines ist schon klar. Wenn die Rhein-Neckar-Löwen am Sonntag in die Uni-Halle kommen, dann kann der Bergische HC dem amtierenden Deutschen Handball-Meister eine starke Kulisse bieten. 2500 Karten wurden bis gestern bereits verkauft, und beim BHC ist die Hoffnung groß, dass die Hütte am Sonntag zum Anstoß um 17.15 Uhr komplett voll sein wird.

Dann muss sich zeigten, ob der aktuelle Tabellen-16. den Mannheimern auch auf dem Feld Paroli bieten kann. „Wir müssen schon unsere Top-Leistung abrufen, um eine Chance zu haben, wenn die Rhein-Neckar Löwen dann vielleicht nicht ihr ganzes Potenzial abrufen können“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze wie immer diplomatisch.

Mut macht, dass die Bergischen Löwen gegen die stets als Topfavorit angereisten Rhein-Neckar Löwen bisher sehr oft eine gute Figur gemacht haben. Im vergangenen Jahr waren sie beim 21:24 in Reichweite, vor zwei Jahren gelang beim 24:23-Sieg in der Uni-Halle sogar eine Sensation.

„Ich glaube, dass wir eine sehr gute Idee haben, wie wir sie stoppen können“, sagt Hinze. Die Gäste wieder bei unter 25 Toren zu halten, nennt er als Voraussetzung dafür, überhaupt eine Chance zu haben.

Dass der Meister am Donnerstagabend noch in der Champions-League gegen Zagreb (25:24-Heimsieg) aktiv war, sieht er nicht unbedingt als Nachteil. „Sie sind den Rhythmus gewohnt. Ich glaube sogar, dass Spiele gut sind, um nach einer Länderspielpause wieder reinzukommen“, sagt der BHC-Trainer.

Seine Schäfchen konnte er erst am Mittwoch wieder komplett begrüßen, nachdem die Hermann-Brüder (wie berichtet, aus Sarajevo) und Bogdan Criciotoiu (aus Rumänien) Probleme mit der Rückreise gehabt hatten. Über Reisestrapazen weiß auch Torwart Björgvin Gustavsson zu berichten, der mit der isländischen Nationalmannschaft endlose Buskilometer und Flüge auf dem Weg in die Ukraine hinter sich lassen musste. Mit Kollege Arnor Gunnarsson ist er allerdings schon seit Sonntag wieder im Bergischen.

„Das war schon anstrengend, aber der Kopf ist ganz frisch“, sagt der Keeper und freut sich auf das Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen. Den Sieg von vor zwei Jahren, an dem inklusive des heutigen Sportlichen Leiters Viktor Szilagyi (ist für Sonntag kein Thema) zehn aktuelle BHC-Akteure mitgewirkt hatten, hat er noch in guter Erinnerung.

„Ich glaube immer an eine Chance, das ist meine isländische Mentalität“, versichert Gustavsson. „Wir müssen gut ins Spiel kommen. Mit der Unterstützung der Halle wächst dann auch das Selbstvertrauen“, sagt Sebastian Hinze.

Auf der Kreisläuferposition muss der Trainer allerdings improvisieren. Moritz Preuss fällt mit Fußverletzung aus. Außer dem zweiten Kreisläufer Uros Vilovski böten sich offensiv Fabian Gutbrod und Jan Artmann als Alternativen auf dieser Position an.

Auf Seiten der Rhein-Neckar Löwen steht mit Kreisläufer Hendrik Pekeler ein ehemaliger BHC-Spieler und freut sich auf seine Rückkehr in die Uni-Halle. Der Meister scheint der Weggang seines Superstars Uwe Gensheimer gut verkraftet zu haben, kassierte in dieser Saison bisher nur gegen die hoch eingeschätzten Flensburger eine Niederlage und ist aktuell Vierter.