Bergischer Sport Für Solinger Eishockey-Profi erfüllt sich der Traum vom Nationalteam
Solingen · Colin Ugbekile hat sich in Köln einen Stammplatz erkämpft. Nun steht sein DEB-Debüt bevor.
In diesen Tagen ergeht es ihm wie vielen anderen auch. Colin Ugbekile, Solinger Eishockey-Profi in Diensten der Kölner Haie, plagt sich mit den Ansätzen einer Grippe herum. „Der Zeitpunkt könnte aber schlechter sein“, sagt der 20-Jährige mit Blick auf die nächste Woche, wenn auf ihn – dann hoffentlich wiedergenesen – der nächste Höhepunkt seiner bisher so steil verlaufenen Karriere wartet. Denn Ugbekile wurde von Bundestrainer Toni Söderholm für den Deutschland-Cup in den Kader der Nationalmannschaft berufen. „Da geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt er stolz.
Komplett überraschend kam die Einladung zum prestigeträchtigen und in Krefeld ausgetragenen Kräftemessen mit Russland (7.11.), der Schweiz (9.11.) und der Slowakei (10.11.) für Ugbekile nicht. „Insgeheim hatte ich schon darauf gehofft“, gibt er zu, „aber ich wollte mir keine zu großen Hoffnungen machen.“ Als dann aber das Telefon klingelte und sich Söderholm am anderen Ende meldete, „habe ich mich riesig gefreut“, erzählt der ehemalige Jugend-Nationalspieler, der im vergangenen Dezember mit Deutschland die B-WM der U 20 gewonnen hat. Co-Trainer und Defensecoach war damals Söderholm, der den Verteidiger seitdem nicht aus den Augen verloren hat.
Zwei Saisontore – Ugbekile ist ein Verteidiger mit Offensivdrang
Kein Wunder, hat der gebürtige Solinger doch eine rasante Entwicklung hingelegt. Nachdem er im Februar aus der US-amerikanischen Juniorenliga zum KEC zurückgekehrt war, hat er sich dort mittlerweile einen Stammplatz erkämpft. „Schon in der Vorbereitung habe ich immer mehr Eiszeit bekommen“, erzählt Ugbekile, der in der Klingenstadt geboren wurde und das Eishockeyspielen beim EC Bergisch Land erlernt hat.
Mit den Haien erlebte er einen unglücklichen Saisonstart. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber oft in der Verlängerung verloren“, blickt der Verteidiger zurück. So gerieten die Kölner in eine Negativspirale, scheinen mittlerweile aber auf einem guten Weg zu sein. Auch dank Ugbekile, der in Ingolstadt erstmals sogar in der Startformation stand („Ich hatte Gänsehaut“) und seinen zwei Toren in der Vorbereitung weitere Treffer in Bremerhaven und Krefeld folgen ließ.
„Früher war ich ja Stürmer und verfüge scheinbar immer noch über die offensiven Instinkte“, erzählt er.
Diese Tugenden soll und will er nächste Woche auch im Nationaltrikot unter Beweis stellen. Ugbekile: „Ich möchte mich beweisen und zeigen, dass ich eine Option für die Zukunft bin.“ Bei entsprechender Gesundheit, versteht sich.