Handball: LTV trennt sich von Trainer
Die Entscheidung kam für den Trainer plötzlich.
Wuppertal. Bereits nach dem fünften Spieltag hat sich der Oberligist LTV von seinem Trainer Stefan Mittelsten Scheid getrennt. Einen Tag nach der 30:38-Heimpleite gegen Königshof teilten Obmann Holger Pauls und Teammanager Andreas Hallmann dem Coach die Entscheidung mit. "Unser Entschluss ist völlig unabhängig vom aktuellen Punkte- oder Tabellenstand (3:7-Punkte, Rang zehn, d. Red.) gefallen", sagt Pauls. Aber man habe festgestellt, dass die Chemie zwischen dem B-Lizenz-Inhaber und großen Teilen der Mannschaft zuletzt nicht mehr gestimmt habe.
Deswegen die kurzfristige Entscheidung. Mittelsten Scheid fiel aus allen Wolken, hatte die Situation offensichtlich so auch nicht empfunden. "Am Abend zuvor haben wir nach dem Königshof-Spiel noch zusammen gesessen. Da war scheinbar noch alles in Ordnung", sagt der 47-Jährige und fügt an: "Bei meiner Verpflichtung im Juni waren wir uns einig, dass es um eine langfristige Entwicklung einer jungen Mannschaft geht. Wenn man jetzt schon die Geduld verliert, kann ich das nicht nachvollziehen."
Beim LTV sah man sich allerdings unter Zugzwang. "Jetzt kommen schwere Spiele, die man aber gewinnen kann, wenn einige Fehler abgestellt werden", sagt Pauls. Bei der Suche nach einem Nachfolger will sich der LTV Zeit lassen. Einstweilen hat der bisherige Co-Trainer Dieter Dietze den Posten des Interimstrainers übernommen. Am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel beim Tabellenachten Hiesfeld soll das Duo Dietze/Hallmann die Betreuung übernehmen.
"Ich wünsche dem Verein alles Gute. Aber die Mannschaft steht in der Tabelle dort, wo sie aufgrund ihres momentanen Potenzials hingehört. Vielleicht sollte man sich beim LTV mal überlegen, ob Anspruch und Wirklichkeit zueinander passen", sagt Mittelsten Scheid. Finanziell kommt der LTV übrigens ohne weitere Kosten davon, da er seinen Trainer lediglich nach geleisteten Stunden bezahlt hat.