Handball/ TV Beyeröhde: Neues Spiel, neues Glück
Der TV Beyeröhde erhält am „grünen Tisch“ eine neue Chance zum Erstliga-Aufstieg.
Wuppertal. Die Nachricht schlug am Dienstag Mittag in Handballkreisen wie eine Bombe ein: Kein Aufstieg für die TuS Metzingen und Neuansetzung der Play-off-Spiele in der Gruppe B mit dem TV Beyeröhde, der nachrückenden HSG Bensheim/Auerbach, der SVG Celle und dem SC Markranstädt. Der Grund: Wie bereits berichtet, hat Metzingen, das am Sonntag in der Heckinghauser Halle den vermeintlichen Bundesligaaufstieg perfekt machte, die Nachwuchsspielerin Anna-Lena Artschwager eingesetzt, die nicht spielberechtigt war. Sie wurde am 11. Januar 1989 und nicht wie von Metzingen falsch in den Spielberichten eingetragen, am 11. Januar 1990 geboren. Nach ihrer Volljährigkeit am 11. Januar 2007 wurde Artschwager noch sechs Mal unter ihrem Spielerinnen-Pass des Handballverbandes Württemberg eingesetzt beziehungsweise in die Spielberichte eingetragen. Die Statuten besagen jedoch, dass, wenn eine Spielerin das 18. Lebensjahr vollendet hat, für sie nach einer Karenzzeit von zwei Spielen zwingend ein Bundesliga-Pass erforderlich ist. Dies hat der sportliche Aufsteiger TuS Metzingen, der den Pass erst Ende vergangener Woche einreichte, versäumt und muss nun die bitteren Folgen tragen. Da Metzingen vier von den fraglichen Spielen gewonnen hat, werden dem Klub diese acht Punkte abgezogen, wodurch die Schwäbinnen auf Platz fünf abrutschen und nicht mehr "playoff-berechtigt" waren, folglich auch nicht in die 1. Liga aufsteigen konnten.Metzingen will gegen diese harte Entscheidung Rechtsmittel eingelegen. "Ich sehe die Tragik dieser Entscheidung, doch als Spielleitende Stelle ist es meine Pflicht, solchen Hinweisen (sie waren wohl zum ersten Mal in der vergangenen Woche auf der Homepage der SVG Celle aufgetaucht, Anm. d. Red.) nachzugehen", sagt Erika Peters, die als Geschäftsführerin der Spielleitenden Stelle diesen Richterspruch fällte. "In diesem Fall lässt die Spielordnung des DHB keinen Spielraum. Bei unberechtigtem Einsatz einer Spielerin ist das Spiel als verloren zu werten", so Peters weiter. Dabei sei es irrelevant, ob die Spielerin wirklich auf dem Parkett gestanden und wie viele Tore sie geworfen habe (Artschwager hat bei ihren beiden Kurzeinsätzen zwei der rund 880 Metzinger Treffer erzielt, Anm. d. Red.). "Mit einer Eintragung auf dem Spielbericht hat sie am Spiel teilgenommen. Es kann keine Ausnahme geben, denn dann würde ein Präzedenzfall geschaffen, auf den sich andere Vereine zukünftig berufen könnten."
Der TV Beyeröhde steht nun vor einer völlig unerwarteten Situation. "Wir hatten eher damit gerechnet, dass wir zum Aufsteiger erklärt würden, doch nun sollen wir am 30. Mai in Bensheim/Auerbach antreten, während Celle gegen Markranstädt spielen muss", so Abteilungsleiter Manfred Osenberg. "Am 30. Mai können wir jedoch auf keinen Fall spielen, weil die Spielerinnen dann auf Mannschaftstour auf Mallorca sind." Bis zum 30. Juni, können Spiele angesetzt werden. Nun wird eifrig an einem neuen Terminplan gebastelt.