Kurzbahn-DM: Schnelles Wasser für die Elite
Olympiasiegerin Britta Steffen und Co. schwärmen von der neuen Schwimmoper. Auch der erste deutsche Rekord ist gefallen.
Wuppertal. Um Punkt 17.15 Uhr hatte die Schwimmoper Donnerstag ihren ersten deutschen Rekord. Unter Applaus schlug der neue Titelträger über 400 Meter Lagen, Yannick Lebherz, nach 4:08,52 Minuten an und hatte seine eigene alte Bestmarke um eine halbe Sekunde getoppt.
"Toll hier zu schwimmen, ein viel schöneres Bad als in Essen, wo bisher die Meisterschaft ausgetragen wurde", meinte der Darmstädter nach der Siegerehrung.
Neben den Medaillen gab es von den Bayer-Jugendlichen Mira, Kira und Nick auf einem roten Kissen noch einen Schwebebahnkuli für die Erstplatzierten. Der bisher größte Werbeträger der Stadt dürfte in Schwimmerkreisen durch die Schwimmoper Konkurrenz bekommen.
Schon bevor Donnerstag der erste Startschuss bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften gefallen war, durften sich Ausrichter SV Bayer und die Stadt über viele Komplimente der versammelten Schwimmelite freuen.
"Ein super Bad", sagte eine bestens gelaunte Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen, die Donnerstag nur zum Einschwimmen im Becken war, weil ihre Spezialstrecke 100 Meter Kraul erst heute an der Reihe ist.
Dort möchte sie nicht nur gewinnen, sondern auch die Normzeit für die Europameisterschaften in Eindhoven Ende des Monats knacken. Das ist ohnehin ein großes Thema in den Tagen von Wuppertal, wie Bundestrainer Dirk Lange versicherte. "Wir sind froh, dass wir einen so traditionsreichen Schwimmstandort wie Wuppertal wieder beleben können", fügte er hinzu.
Sieben deutsche Schwimmer, darunter Britta Steffen über 50Meter Kraul sowie die Hamburger Brüder Steffen und Markus Deibler über Freistil und Lagen, haben die Zeiten für Eindhoven bereits geknackt.
Nach Wuppertal sollten es etwa 20 Schwimmer sein, hofft Lange. Dazu würde gerne auch die Wuppertalerin Sarah Poewe gehören, die heute über ihre Spezialstrecke 100 Meter Brust auf Titel- und Zeitenjagd (1:06,04 min. ist die EM-Norm) geht. Auch sie lobt das "superschöne Bad" und fühlt sich gleich heimisch, obwohl sie die meiste Zeit des Jahres in den USA verbringt.
"Die anderen müssen ins Hotel, ich wohne wie immer bei Simone Osygus, das ist wie zu Hause", versichert sie. Ex-Europameisterin Osygus, als Chefin des Organisationskomitees gestresst, bekannte: "Selbst zu schwimmen war leichter."
Doch die Lobeshymnen der Schwimmer bauen sie auf. Und auch die Zuschauer auf der Donnerstag noch spärlich gefüllten Osttribüne durften gegenüber den NRW-Meisterschaften noch einmal ein deutliches Plus an Professionalität in dieser einmaligen Wettkampfstätte genießen. Der DSV hat neben der Zeitmesstechnik auch noch eine komplette Videowand mitgebracht.
Britta Steffen nutzte den wettkampffreien Tag übrigens nicht nur zum Vormittagstraining, sondern auch, um sich ein Sightseeing-Programm für Samstag zurechtzulegen. "Ja, Schwebebahn fahren möchte ich unbedingt", sagte sie, und hat auch einen Besuch im Zoo bei den Tiger-Jungen vereinbart. Am Sonntag schwimmt sie noch die 50 Meter.