Von (fast) null auf Marathon Beim Laufen springt der Gedankenapparat an
Wuppertal · Bei langen Läufen kann auch mal die Technik streiken, dann bleibt die Musik aus und das Gehirn fängt an so richtig zu arbeiten.
Die vergangene Trainingswoche war geprägt von bestem Wetter. Da macht das Laufen gleich doppelt Spaß. Das denken sich offenbar auch viele andere, denn die typischen Laufstrecken waren noch nie so voll mit Joggern wie während der Corona-Krise. Oder ist das nur ein subjektiver Eindruck, der sich bei mir eingeschlichen hat, weil ich jetzt selber öfter unterwegs bin als noch im vergangenen Jahr?
Immerhin gibt der Trainingsplan eine Vielzahl von Übungen vor – Intervallläufe, langsame Läufe, Tempoläufe, lange Läufe, Berganläufe und Stabilitätstraining, das am Dienstag erneut über ein Facebook-Livevideo angeleitet wurde.
Schöner finde ich allerdings die Trainings, die ich draußen absolvieren kann. Gerade bei den langen Läufen, die bei aktuellem Trainingsstand meist bei 22 Kilometern, also knapp über der Halbmarathon-Distanz, liegen, entdeckt man seine Heimat von ganz anderen Seiten.
Und man merkt, wie bequem man häufig im Alltag ist, wenn man auch für Strecken von zehn Kilometern oder weniger das Auto nimmt, obwohl sich die Distanz mit ein bisschen mehr Zeit auch ganz einfach zu Fuß oder mit dem Rad erledigen ließe.
Vor allem dieser Gedanke hat mich bei meinem letzten langen Lauf begleitet. Zeit zum Nachdenken hatte ich in den etwas mehr als zwei Stunden ohnehin. Vor allem dann, als die Technik streikte und die Musik, die ja oft auch als Taktgeber funktioniert, nicht abgespielt wurde. Positiver Aspekt ist, dass dies eine gute Übung für den Berlin-Marathon am 27. September, bei dem ich aus Sicherheitsgründen wohl auch ohne Kopfhörer im Ohr laufen muss. Zur Vorbereitung auf meinen ersten Marathon habe ich noch 164 Tage. gob