Handball Neitsch und Beyeröhde trennen sich

Die Trainerin sollte zum Saisonende gehen, entschied sich aber, sofort aufzuhören.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Gleich nach Silvester gibt es in der Wuppertaler Trainerszene einen echten Knalleffekt: Meike Neitsch ist nach erfolgreichen fünfeinhalb Jahren beim TV Beyeröhde ab sofort nicht mehr Trainerin des Handball-Zweitligisten. Unmittelbar vor Weihnachten hatten Abteilungsleiter Stefan Müller und der Vorsitzende Norbert Koch die 53-Jährige zu Hause in Hattingen besucht und ihr eröffnet, dass man zur neuen Saison nicht mehr mit ihr weitermachen wolle. „Das ist keine Kritik an den sportlichen Ergebnissen. Sie hat hier eine tolle Arbeit gemacht. Aber nach sechs Jahren wollten wir einfach mal etwas verändern. Dafür gab es im Umfeld einige Signale“, sagte Müller unserer Zeitung. Welche? „Normale Abnutzungserscheinungen“, antwortete er.

Neitsch war so enttäuscht, dass sie sofort sagte, unter diesen Umständen könne sie sich eine Weiterarbeit bis Saisonende nicht vorstellen. Wer Samstag im Heimspiel gegen Mainz (18.45 Uhr) auf der Bank sitzen werde, konnte Müller noch nicht sagen. „Wir müssen da sicher etwas improvisieren. Das zeigt ja auch, dass wir bisher gar nichts anderes geplant hatten.“

In einem Brief an die WZ äußerte Meike Neitsch Verwunderung über die ihr mitgeteilten Gründe, die Mannschaft bräuchte neue Impulse, es gebe keine Weiterentwicklung, Motivationsprobleme von Spielerinnen und Disharmonien zwischen ihr und der Mannschaft. Neitsch: „Damit ist mir klar gewesen, dass einige Spielerinnen großen Anteil an dieser für mich doch überraschenden Entscheidung haben. Wenn man bedenkt, dass man in dieser Saison noch keine hohe Niederlage hinnehmen musste, selbst gegen die Aufstiegsteams Siegchancen hatte, dass die Mannschaft jedes Spiel gekämpft hat, wir jetzt vier Siege in Folge verbuchen konnten und ohne die ersten beiden vermeidbaren Niederlagen gegen Kleenheim und Hannover an dritter Stelle stehen würden, kann ich dieser Argumentation nicht folgen.“

Besonderes schlimm finde sie den Zeitpunkt der Mitteilung kurz vor Weihnachten. „Da war mir nicht mehr zum Feiern zumute.“ Auch der Begründung, dass beide Seiten sich so frühzeitig neuorientieren könnten, könne sie nicht folgen. „Da hätte ein Termin im neuen Jahr, auf neutralem Boden oder in der Halle sicherlich auch gereicht.“