Fußball-Regionalliga Neuer WSV-Trainer setzt auf Tempo

Ex-Zweitliga-Spieler Andreas Zimmermann erhält einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option.

Mit Andreas Zimmermann (r.) hat WSV-Sportdirektor Karsten Hutwelker den neuen Trainer gefunden. Beide kennen sich schon lange.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Andreas Zimmermann strahlt. „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe hier beim WSV. Ich weiß, dass der Verein eine schwere Zeit hatte, aber ich möchte mithelfen, etwas Neues aufzubauen“, sagte der 49 Jahre alte gebürtige Berliner im Berliner Dialekt am Mittwoch bei seiner Vorstellung im Stadion am Zoo. „Schnell, mutig, mit Leidenschaft“, beschreibt der ehemalige Zweitliga-Verteidiger von LR Ahlen und Hertha BSC Berlin seine Idee vom Fußball, die er der neuen Mannschaft einimpfen will und betont: „Der Charakter ist mir besonders wichtig.“

Verpflichtungen werden erst in den nächsten Tagen genannt

Wie diese Mannschaft aussehen wird, da wollten Zimmermann und Sportdirektor Karsten Hutwelker noch nicht konkret werden, klar ist beiden, dass es eine Mammutaufgabe ist, mit dem derzeit lediglich zur Verfügung stehenden Etat von 300 000 Euro in der kommenden Saison in der Regionalliga West zu bestehen. „Ich kenne alle Regionalligen in Deutschland, die Weststaffel ist für mich die stärkste“, sagt Zimmermann, der zuletzt ein Jahr lang die VSG Altenglienicke in der Regionalliga Nord-Ost trainiert hat. Der Aufbau den er dort vorgehabt habe, habe sich vor allem aufgrund mangelnder Infrastruktur nicht so bewerkstelligen lassen, wie er sich das vorstellte. Beim WSV sei diese Infrastruktur mit dem Stadion, der Fankultur und den Trainingsplätzen vorhanden. Zimmermann, der wie Kasten Hutwelker die Fußballlehrer-Lizenz besitzt, erhält einen Ein-Jahres-Vertrag mit der Option auf ein weiteres.

Mit 16 bis 18 Spielern rechnet Hutwelker zum Trainingsauftakt am Montag. Sieben, acht feste Zusagen lägen ihm bereits. Dazu kämen die drei ehemaligen A-Jugendlichen und nach jetzigem Stand die vier Spieler, die noch unter Vertrag stehen (Kevin Hagemann, Semir Saric, Meik Kühnel und Daniel Grebe), wobei Hutwelker weiter das Gespräch suche, um die Konditionen aufgrund der prekären finanziellen Situation des WSV eventuell noch verändern zu können. Zum Vergleich: Der Etat aus der Vorsaison, auf dem die Verträge fußten, betrug anfänglich 900 000 Euro.

Saric bleibt sicher, Schünemann und Uphoff lehnen Angebot ab

Nur bei Semir Saric legt Hutwelker sich schon fest: „Er wird zu 100 Prozent bleiben.“ Bei Kevin Hagemann scheint es dagegen eher nach Vertragsauflösung auszusehen, wenn nicht noch etwas passiert und sich die finanziellen Möglichkeiten des WSV erweitern. Dass weitere Spieler aus dem alten Kader bleiben, schloss Hutwelker am Mittwoch aus. „Bei Sascha Schünemann und Tjorben Uphoff bin ich mit meinem Angebot bis an die Schmerzgrenze gegangen, aber sie haben sich bis heute nicht gemeldet, deshalb werde ich das Angebot zurückziehen“, so Hutwelker.

„Wichtig ist, dass alle hier 110 Prozent geben. Ich weiß, dass der WSV keine einfache Zeit hatte, aber wir wollen hier einen Neuaufbau schaffen“, versicherte Andreas Zimmermann. Seine letzte Erinnerung an das Stadion am Zoo war die Niederlage mit Oberhausen im Niederrheinpokal vor gut drei Jahren. „Die Unterstützung durch die Fans hier war absolut beeindruckend.“ Das wünsche er sich in diesem tollen Stadion natürlich auch in der jetzigen Phase.

Zimmermann, der mit Karsten Hutwelker beim LR Ahlen von 2001 bis 2002 mal in der 2. Liga zusammengespielt und seitdem Kontakt gehalten hat, kehrt nach dem Berlin-Intermezzo jetzt nach Dortmund zurück, wo Frau und Tochter auch in der Zwischenzeit im gemeinsamen Haus in Werl wohnen geblieben waren. Die 70 Kilometer nach Wuppertaler seien kein Problem, versichert Zimmermann, der sich im April selbst bei Karsten Hutwelker gemeldet hatte, als er hörte, dass der WSV einen Trainer sucht. S. 16