Motorsport Neues Team für Motorrad-Talent Max Schmidt

Saison des 16-Jährigen in der IDM Supersport 300 lief verhalten an. Die Ziele sind hoch.

Max Schmidt fährt in den Kurven am Limit. Zweimal stürzte er in dieser Saison bisher.

Foto: Nico Schneider

Mit großen Hoffnungen aber nicht ganz den erhofften Ergebnissen ist Wuppertals Motorrad-Talent Max Schmidt in seine zweite Saison in der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Nachwuchsklasse Supersport 300 gestartet. Nach Platz neun im vergangenen Jahr möchte der inzwischen 16-Jährige in dieser Saison ans Treppchen heranfahren, was aber an den ersten zwei Rennwochenenden noch nicht ganz gelang. Zwei Ausrutscher, ein neunter, ein zehnter und ein 17. Platz stehen für ihn zu Buche.

„Man muss aber auch sagen, dass die Konkurrenz deutlich stärker geworden ist und neue, sehr professionelle Teams aufgetaucht sind“, sagt sein Vater, der ihn zu allen Rennen und auch zu Trainingsläufen im Ausland begleitet. Auch bei Max Schmidt hat sich einiges getan. Der Sieger des ADAC Junior Cups von 2017 hat mit Hertrampf aus Norden ein neues Team gefunden und mittlerweile in Wuppertal auch einige Sponsoren. Auch wenn Hertrampf eigentlich auf Suzuki setzt, fährt der Wuppertaler weiter seine KTM, die es bei 390 Kubik und rund 50 PS auf Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern bringt.

„Beim ersten Rennen bin ich definitiv über den Grenzbereich hinausgegangen“, sagt der 16-Jährige selbstkritisch zu seinem Sturz im ersten Saisonrennen auf dem Lausitzring. Nach den tollen Trainingsleistungen im spanischen Cartagena (Teamchef Denis Hertrampf: „Max hat sich von Turn zu Turn gesteigert und konnte am Ende konstant seinen Speed abrufen.“) und über Ostern in Misano/Italien strotzte er vor Selbstvertrauen und überzog. Seine Maschine wurde bei dem Sturz so stark beschädigt, dass er nicht weiterfahren konnte. Im zweiten Rennen am darauffolgenden Tag fehlte dann etwas das Vertrauen, so dass er sich mit Rang neun begnügen musste.

An Pfingsten in Oschersleben waren Selbstvertrauen und Kampfgeist aber wieder da und Platz fünf im ersten freien Training sowie Platz neun im Qualifying verhießen Gutes. Doch wieder rutschte er im Rennen aus („ein blöder Fehler, den mache ich nicht noch einmal“), musste vom letzten Platz, dem 32., aus weiterfahren und konnte nur noch bis auf Rang 17 vorfahren. Im zweiten Lauf am nächsten Tag lieferte er sich das Rennen über packende Duelle mit zwei Fahrern um Platz acht. Einer von denen touchierte ihn aber zwei Runden vor Schluss, so dass er einen Schlenker fahren musste und letztlich Zehnter wurde. „Die bisherigen Ergebnisse motivieren mich eher noch mehr“, versichert der Zehntklässler vom Carl-Fuhlrott-Gymnasium. Dort nimmt man auf seinen Sport übrigens Rücksicht. Vor Pfingsten durfte Max zwei Tage eher frei machen, um in Oscherleben noch die Trainingsläufe mitmachen zu können.

Das nächste mal auf seine Rennmaschine schwingen kann er sich erst Anfang Juli, wenn er mit dem Papa zu Testläufen nach Most in Tschechien reist, wo am ersten August-Wochenende auch der vierte Lauf der Rennserie stattfindet. Eine Woche zuvor steht in Thüringen, auf dem Schleizer Dreieck, der dritte an. „Ob es auch einen fünften geben wird, ist noch offen“, sagt Max’ Vater. Zu Hause hält sich Max Schmidt übrigens mit Fahrradfahren, Laufen und Krafttraining fit, holt sich das Motorradgefühl bei Ausflügen auf die Motocrossstrecke nach Grevenbroich. gh