Sportlerin der Woche Die große Nina fällt auch mit Toren auf

Wuppertal · Nina Necke spielt mit 16 Jahren im Rollhockey-Damenteam des RSC Cronenberg bereits eine gute Rolle.

Schon seit ihrem siebten Lebensjahr spielt Nina Necke beim RSC Cronenberg Rollhockey und setzt jetzt auch bereits im Damenteam Akzente. Von den „Jungs“ hat sie sich die Tricks abgeschaut.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Auf dem Rollhockey-Feld fällt Nina Necke sofort auf. Mit ihrer Größe von 1,82 Metern überragt die 16-Jährige ihre Mitspielerinnen meist deutlich, und luchst mit langen Armen der ein oder anderen den Ball noch ab, die gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Doch noch aus einem anderen Grund hat sich Necke, die bereits mit sechs Jahren beim RSC erstmals auf Rollen gestanden und bei den Cronenbergern alle Jugendteams durchlaufen hat, zuletzt auch im Damenteam in den Blickpunkt gespielt. Drei Treffer gegen Calenberg, drei in Düsseldorf, jüngst noch zwei gegen Walsum - sie ist mitverantwortlich dafür, dass das Team Dörper Cats in diesem Jahr in der Bundesliga noch ungeschlagen ist. „Eine gute Nachwuchsspielerin, der auch noch mehr gelingt als Tore. Sie bringt sich mehr und mehr ein. Das Paket stimmt“, sagt Damen-Trainer Michael Witt, der mit Lobeshymnen im Allgemeinen eher zurückhaltend ist.

Präsident Peter Stroucken, der Nina Necke beim Sieg über Walsum nach längerer Zeit mal wieder beobachtet hatte, geht noch einen Schritt weiter. Mit ihrer Größe wirkte sie in der Jugend oft ein bisschen staksig, aber sie hat sich enorm weiterentwickelt. Wenn sie so weitermacht, kann sie eine große Zukunft haben“, findet er.

Für diese Entwicklung gibt es einen guten Grund. „Mein Leben besteht derzeit aus Schule und Rollhockey“, sagt Necke selbst und findet das gut. Nach dem Unterricht am Carl-Fuhlrott-Gymnasium, der meist bis in den Nachmittag geht und den Hausaufgaben ist die Zehntklässlerin an jedem Tag der Woche beim Training in der Alfred-Henckels-Halle anzutreffen. Entweder mit den Damen oder mit der U 19, in der sie mit Jungs gemischt trainiert und sich sehr wohl durchzusetzen weiß. Auch beim Herrentraining hat sie ab und zu schon mitgemacht. „Die sind wirklich total nett und versuchen immer, mir zu helfen. Im Zweikampf nehmen sie aber auf uns Mädchen Rücksicht, denken wohl wir sind zart, von mir aus können sie ruhig ein bisschen mehr einsteigen“, sagt der Teenager selbstbewusst aber nie überheblich.

Hinzu kommt ab und zu auch Nationalmannschaftstraining im Vorfeld der weiblichen U 17-WM, die vom 19. bis 22. Dezember stattfindet und bei der sie das letzte Mal mitspielen darf. Die Lehrgänge finden meist in Cronenberg statt, schließlich gehören mit Lilli Dicke, Torfrau Lara Immer, Leonie Lütters und Mette Trimborn noch vier weitere Cronenbergerinnen zum EM-Kader.

Vom Training mit den
Jungs begeistert

Vom Training kann Nina Necke nicht genug bekommen. Besonders von Jordi Molet, der nicht nur die Herren des RSC, sondern auch die weibliche und die männliche U 19-Mannschaft des RSC coacht, ist sie begeistert. „Man lernt sehr viel bei ihm, er hat ein ganz anderes Temperament und man merkt, dass er uns nach oben bringen will“, sagt Nina Necke und fügt an: „er trainiert sehr hart mit uns und zeigt uns auch deutlich, wenn er mit unseren Trainingsleistungen nicht zufrieden ist.“

Was ihr an dem Sport so gut gefällt, ist aber auch die Art, wie er beim RSC betrieben wird. „Der ganze Verein ist wie eine große Familie, der Teamgeist groß. Das liebe ich“, versichert sie und spürte das besonders, da sie schon immer in mehreren Mannschaften des Vereins gleichzeitig spielte. In den jüngeren Jahren waren ihre Teams bei den Deutschen Meisterschaften meistens Zweite geworden, zuletzt hatte es mit gemischter U17 und weiblicher U 17 aber zu vier Titeln gereicht.

Ein klares Zeichen, dass sie auch bei den Damen schon geachtet und gefürchtet wird, hat sie am Sonntag von ihrer Nationaltrainerin Silvias Romero erhalten. Die spielte nämlich selbst bei Walsum und meinte nach der Niederlage in der Liga tags darauf beim Nationalmannschaftstraining zu Doppeltorschützin Necke scherzhaft: „Wärst Du gestern mal besser nicht dabei gewesen.“

(gh)