Schwimmen/ASV Wuppertal: Weltrekorde auf Küllenhahn
Bei den Meisterschaften auf der Kurzbahn wurden 20 neue Bestmarken aufgestellt. In den 14 Startklassen, in die die verschiedenen Arten der Behinderung aufgeteilt sind, zeigten die Schwimmer in 42 Wettkämpfen Top-Leistungen.
Wuppertal. Der ASV Wuppertal war im Leistungszentrum Küllenhahn Ausrichter der diesjährigen deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Behinderten. 171 Aktive aus 62 Vereinen hatten für 869 Einzel- und 15 Staffelstarts gemeldet. Aus NRW waren 17 der 18 Teilnehmer an den Paralympics 2008 in Peking vertreten.
In den 14 Startklassen, in die die verschiedenen Arten der Behinderung aufgeteilt sind, zeigten die Schwimmer in 42 Wettkämpfen Top-Leistungen. So wurden auf Küllenhahn 20 neue Weltrekorde aufgestellt.
Nachdem er bereits fünfmal erfolgreich die Landesmeisterschaften des Behinderten-Sportverbandes NRW durchgeführt hatte, empfahl sich der ASV geradezu für die deutschen Meisterschaften und erwies sich auch bei diesen "höheren" Aufgaben als guter Veranstalter.
Das sahen auch die Akteure so, die aus ganz Deutschland angereist waren. Von allen Seiten gab es Lob für die gute Organisation des ASV, der mit seinen 30 Helfern die Veranstaltung jederzeit im Griff hatte, sowie die hervorragenden Voraussetzungen des behindertengerecht ausgestatteten Leistungzentrums, das keine Wünsche offen ließ.
Auch Deutschlands bekannteste Behinderten-Schwimmerin Kirsten Bruhn aus Neumünster, die bei den Paralympics in Peking fünf Medaillen (Gold, Silber, dreimal Bronze) gewonnen hatte, sparte nicht mit Lob.
"Die Halle ist eine Wucht, angefangen vom Becken, das viel Platz bietet, bis zu den sanitären Einrichtungen. Außerdem herrscht hier eine tolle Atmosphäre. Ich fühle mich hier rundum wohl", sagte die querschnittgelähmte Schwimmerin, die auf Küllenhahn mit sieben neuen Weltrekorden die Glanzlichter der zweitägigen Titelkämpfe setzte.
Wuppertal war auf den Südhöhen ebenfalls vertreten. Mit Siegfried Krumbiegel (50) und dem 12-jährigen Daniel Adamicki hatte die VSG Wuppertal zwei Aktive am Start. Krumbiegel belegte über 100m Freistil in seiner Altersklasse Platz fünf, über 50m Brust wurde er Siebter. Adamicki wurde über 50m Brust Neunter und schwamm über 100m Freistil auf Rang zwölf.
Ein Heimspiel hatte im Leistungszentrum auch Horst Danzeglocke, der die Wettkämpfe aufmerksam beobachtete. Der frühere Spitzenschwimmer der Wasserfreunde, der unter Trainerlegende Heinz Hoffmann seine größten Erfolge feierte, ist seit einigen Jahren Landestrainer des Behinderten-Sportverbandes NRW.
Unter seiner Regie entwickelten sich die Behindertensportler aus NRW zu den stärksten in Deutschland, was sie auch bei diesen Meisterschaften eindrucksvoll unter Beweis stellten.