Sportler der Woche: Die Zwei Räder, die seine Welt bedeuten

Im Alter von sechs Jahren ist Maurice Vormstein zu Endspurt 08 gekommen.

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Wuppertal. Maurice Vormstein, Zwölfjähriger Radrennfahrer vom Endspurt 08, kann sich ein Leben ohne Fahrradfahren nicht vorstellen. Im Moment jedenfalls dreht sich für ihn auch wirklich verdammt viel um die zwei Räder, die seine Welt bedeuten. Im Winter hat der Langerfelder Nachwuchsfahrer hart mit dem Mountainbike, dem Bahnrad und auf der Straße trainiert. Und nach den ersten Wettkämpfen in diesem Jahr scheint es eine Fortsetzung des erfolgreichen vergangenen Jahres geben zu können.

Beim Straßenrennen im niederländischen Nieuwkuijk beendete Vormstein auf einem Rundkurs mit Kopfsteinpflasterpassage, einem leichten Anstieg und mit etlichen Windkanten als bester Deutscher seiner Altersklasse das Rennen als 23. Mit einem für die Schülerklasse U15 ungewöhnlich hohen Durchschnittstempo von 39,8 Stundenkilometern, dem etliche Teilnehmer nicht folgen konnten, kam der Wuppertaler mit der Spitzengruppe ins Ziel.

Anschließend ging es direkt nach Büttgen zu den Bahn-Landesverbandsmeisterschaften von NRW. Hier waren vier Disziplinen (100 Meter fliegend, 2000 Meter Einerverfolgung, Trittfrequenztest und Punktefahren) zu absolvieren und Vormstein kam unter 29 Konkurrenten in der Gesamtwertung auf Platz neun.

Schließlich startete der Allrounder am Sonntag noch beim Straßenrennen in Mettmann und fuhr nach 13,2 Kilometern auf den siebten Rang. An Vielseitigkeit und guter Kondition mangelt es dem Endspurttalent keinesfalls, und auch von den Platzierungen her kann es gerne so weitergehen.

Dass es nicht zu einseitig wird, darauf achten seine Eltern Manuela Vormstein und Frank Sühlfleisch. Der Vater war als Jugendlicher selbst schon im Endspurt-Trikot unterwegs und weiß, wie eine Rennkarriere verlaufen kann: „Maurice darf seinen Traum als Radprofi verfolgen. Doch es gibt eine klare Regelung: die Schule ist Nummer eins und Hausaufgaben oder Schulvorbereitungen werden nicht aufgeschoben. Dann erst kommt der Sport.“

Auf die Frage nach Vorbildern nennt Maurice auch gleich zwei gebürtige Wuppertaler und ebenfalls ehemalige Endspurtler, die er beide persönlich kennt. Benjamin Sydlik, der sich in die Spitze der KT-Klasse hochgearbeitet hat und neben einer erfolgreichen Karriere noch ein Maschinenbaustudium absolviert. Im gleichen Atemzug folgt aber auch Michel Koch, der nach seiner Zeit im Endspurt 08 ein Sportinternat in Brandenburg besuchte und heute als Radprofi des italienischen Cannondale-Teams in der ganzen Welt unterwegs ist.

Und auch eine persönliche Begegnung mit André Greipel, dem deutschen Sprinter-Ass, hat dem Traum vom Profi bei Maurice Vormstein weiter Nahrung gegeben. Aber dass er die Haftung zum Boden nicht verliert und die Interessen eines normalen Zwölfjährigen verfolgt, dafür sorgen schon seine gleichaltrigen Freunde in Wuppertal und an den Rennstrecken.