Fußball-Kreisliga SV Bayer kassiert zweite Heimpleite in Folge

Wuppertal · Sonnborn gewinnt rassiges Derby. Hellas feiert Befreiungsschlag. Ünsal Bayzit wird Trainer bei Union.

Ünsal Bayzit, hier einst als Co-Trainer beim Wuppertaler SV neben Thomas Richter, übernimmt das Traineramt beim TSV Union Wuppertal.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

SC Sonnborn - FSV Vohwinkel II 3:2 (2:1). Die Gastgeber wollten im Derby mit einem Dreier am oberen Tabellendrittel dranbleiben. Ein Garant dafür, dass dieses Vorhaben umgesetzt wurde, war SCS-Torhüter Dennis Schworm. Der 31-jährige vereitelte im ersten Durchgang gleich mehrere Füchse-Chancen. Ein weiterer Garant war das kollektive Verteidigen der Sonnborner, die die letzten 20 Minuten beim Stand von 3:2 in Unterzahl agieren mussten, nachdem Kevin Schüller die Ampelkarte gesehen hatte. „Wir wollten den Sieg unbedingt und haben das als Team stark gemacht. Wir sind sehr zufrieden, es war schön, mal wieder im Hafen zu gewinnen“, sagte das SCS-Trainerteam Stroms/Schulz. Das Trainerteam des FSV (Dittrich/Schönfeld) war dementsprechend enttäuscht: „Das Spiel dürfen wir niemals verlieren, wir müssen nach zehn Minuten 2:0 führen, liegen nach zwei Standardgegentoren aber 0:2 hinten. Es war insgesamt ein gutes Spiel, was den Zuschauern sicher Spaß gemacht hat. Wir können uns davon aber nichts kaufen.“ Tore: Matthias Roth, Yves-David Tshala, Kevin Lange (SCS), Maik Fischer, Thanushan Thayaparan (FSV)

SV Bayer - TSV Beyenburg 1:2 (1:1). Die Heimniederlage aus der Vorwoche gegen den SV Heckinghausen sollte für Aufstiegsfavorit SV Bayer ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein. Sieben Tage später stand die Werkself erneut mit leeren Händen da - und verlor zudem noch Tobias Orth, der sich offenbar schwerer an der Schulter verletzte. Jonas Klein erzielte eine Minute vor Schluss den Siegtreffer für den TSV Beyenburg. Entsprechend stolz war das Trainerteam Böhmer/Rüger auf die Leistung seiner Schützlinge: „Wir haben ab der 15.Minute ein super Auswärtsspiel gemacht. Die gesamte Teamleistung war ganz groß. Dem Spieler von Bayer möchten wir gute Besserung ausrichten.“ In einer insgesamt unspektakulären Partie brachte Andreas Seemann (5.) Bayer in Front. Die Verletzung von Orth war ein Dämpfer für Bayer, der TSV nutzte das in Person von David Kohls (35.). „Aus einem erneuten Fehler von uns resultiert dann das 1:2. Anscheinend habe ich die falschen Worte oder die falsche Marschrichtung gewählt, deshalb nehme ich die Niederlage auf meine Kappe“, zeigte sich Bayer-Trainer Luciano Velardi selbstkritisch. Einen besonderen Geschmack bekam der Beyenburger Sieg dadurch, dass mit Luciano (Trainer) und Michele Velardi (sportlicher Leiter) zwei Ex-Beyenburger mittlerweile bei Bayer die Fäden ziehen. „Wir kommen mit beiden sehr gut aus, aber die Tatsache, dass beide jetzt bei Bayer sind, hat natürlich bei uns noch einmal ein paar Prozente mehr herausgekitzelt, eine motiviernde Ansprache war nicht notwendig“, meinte das TSV-Trainerteam.

Grün-Weiß - Türkgücü Velbert 2:5 (0:3). Drei Spitzenteams hatten die Oberbarmer in den letzten vier Wochen vor der Brust - in allen drei Partien zog die Mannschaft von Trainer Clark Schworm den Kürzeren. Das Duell gegen den neuen Tabellenführer war vor 150 Zuschauern schon zur Pause entschieden. „Wir haben zunächst dominiert, kriegen einen klaren Elfmeter nach einem Handspiel nicht und kassieren dann drei Gegentreffer“, so Trainer Clark Schworm. Nach dem 1:3 durch Jean Baumgarten (53.) schöpfte Grün-Weiß Hoffnung, doch mit dem 1:4 war die Messe am Höfen gelesen. Marvin Wolters sorgte noch für etwas grün-weiße Ergebniskosmetik. „Wir gehören da ganz oben nicht hin. Wir wollen uns zwischen Platz 5 und 10 einpendeln, uns für die Uni-Halle endgültig qualifizieren und gegen Mettmann und Heckinghausen den Schalter wieder umlegen“, richtete Schworm den Blick nach vorne.

TSV Union - TVD Velbert II 3:2 (1:2). Neben dem Beyenburger Auswärtssieg war es sicher die Überraschung des Spieltages: Im Spiel Letzter gegen Erster behielten die Gastgeber verdient die Oberhand und sorgten damit für den perfekten Abschied auf der Trainerbank von Robert Lange, der fortan nur noch als Spieler zum Einsatz kommt. „Schöner konnte ich mir meinen Ausstand als Trainer nicht vorstellen“, strahlte Lange und schob hinterher. „Ich bin dem Vorstand sehr dankbar, dass sie auf meinen Wunsch so schnell eingegangen sind.“ Langes Nachfolger steht bereits in den Startlöchern und ist in Wuppertal sehr bekannt: Fortan wird Ünsal Bayzit am Hardenberg das Zepter in die Hand nehmen. Mitverantwortlich für den Sieg gegen den TVD war Union-Keeper Dominik vom Bauer, der einen Strafstoß der Gäste parierte. Die Tore für Union erzielten Marvin Derdau, Serafin Rossa und Riki Ungeli.

TSV Einigkeit Dornap - SSV Sudberg 3:0 (0:0). Ausgerechnet bei den kriselnden Dornapern endete die starke Serie der Sudberger, die zuletzt bis auf Rang Zehn geklettert waren. Die Treffer für die Gastgeber fielen dabei allesamt in der letzten halben Stunde (64., 68. und 89.) - aus Sicht von SSV-Trainer Daniel Reuter war die Niederlage unverdient, vor allem weil seine Mannschaft 75 Minuten in Unterzahl agieren musste. „Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Die Leistung des Schiedsrichters war aber leider grausam, er hat nur für eine Seite gepfiffen“, war Reuter frustriert - neben einer roten Karte kassierte der SSV acht Mal den gelben Karton.

TSV Ronsdorf II - Rot-Weiß Wülfrath 1:0 (1:0). Steine der Erleichterung purzelten von den Spielern der Ronsdorfer Reserve, denn mit dem Sieg gegen Rot-Weiß wurde der Negativtrend (fünf Niederlagen in Folge) endlich gestoppt. „Das haben sich die Jungs verdient, wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt, wo wir Ball und Gegner kontrolliert haben.“, freute sich TSV-Trainer Daniel Meike. Ein stark ausgespielter Konter führte zum Tor des Tages (35.) durch Angelo Bifulco. Nach der Pause machten die Gäste es den Zebras schwer - mit dem unbedingten Willen brachten die Ronsdorfer das Ergebnis aber über die Zeit. „Wir haben uns endlich Mal belohnt, ich hoffe, den Schwung nehmen wir jetzt mit“, so Meike.

SV Heckinghausen - FC Mettmann 08 4:1 (2:0). Mit dem deutlichen Erfolg gegen den Aufsteiger stellte die junge Mannschaft des SVH unter Beweis, dass der Erfolg aus der Vorwoche beim SV Bayer keine Eintagsfliege war. Antonio Scusuni sorgte mit seinem Doppelschlag (25. und 31.) für klare Verhältnisse an der Widukindstraße. „Es war ein Arbeitssieg, spielerisch war vieles nicht so gut. Dafür haben wir aber viele Zweikämpfe gewonnen“, freute sich das Trainerteam Wischnewsky/Amouchi nach dem Sieg im Sechs-Punkte-Spiel. Scusuni war derweil unumwunden Mann des Tages und für das Trainerteam „der Unterschiedsspieler“. Die Treffer von Fatos Jefkay zum 3:0 und 4:1 legte Scursuni mustergültig vor.

Hellas Wuppertal - SV Jägerhaus-Linde 3:2 (2:1). „Endlich ein starkes teamorientiertes Spiel von uns, wo jeder für jeden gelaufen ist und gekämpft hat“, freute sich Hellas-Trainer Athanassios Bampakos. Mit seinen drei Treffern (25., 26. und 67.) war Hellas-Stürmer Nikolaos Lainas der Held auf der Asche. Linde führte zwar früh durch Matthias Gilsbach (5.), verlor dann aber den Faden. Gilsbach konnte in der Nachspielzeit nur noch den Anschlusstreffer erzielen. „Hellas hat es mehr gewollt als wir und deshalb verdient gewonnen“, war Linde-Trainer Richard Wehr verärgert. Für die Helenen war der Heimsieg nach zuletzt drei Niederlagen in Serie ein Lichtblick im Abstiegskampf. „Wir freuen uns über drei Punkte und wollen an die heutige Leistung in den nächsten Wochen anknüpfen“, so Bampakos.

SC Velbert II - BV 1885 4:1 (2:0). Die Gäste stürzten nach der deutlichen Niederlage und dem gleichzeitigen Sieg von Union auf den letzten Tabellenplatz ab. In Velbert konnte sich lediglich Caner Özkan (62.) für Azadi in die Torschützenliste eintragen. Die Niederlage fiel unglücklich aus, denn während Azadi diverse Chancen vergab, zeigte sich der SC effektiv. „Mir fehlen da etwas die Worte. Wir hatten so viele Gelegenheiten, die wir einfach nicht machen,“ war Präsident Gökhan Güner enttäuscht.

(mkp)