Tischfußball: Bergischer Champion gesucht
Im Elberfelder „Upstairs“ wird professionell gekickert. Am 7. April geht es sogar um die bergische Meisterschaft. Was andere nur gelegentlich in der Kneipe spielen, ist ein intensiver Sport.
Wuppertal. Gefühlvoll schlenzt er den kleinen Kunststoffball aus dem Mittelfeld an der Bande entlang, um dann mit einer blitzschnellen Bewegung aus dem Handgelenk zum Abschluss zu kommen. Peng — die 19 Gramm leichte Kugel schlägt mit einem Knall an die Hinterwand des Tores, das Spiel ist aus und der erste Sieg in der neu gegründeten „Bergischen Tischfußball-Liga“ (BTL) unter Dach und Fach. „Es ist ein intensiver Sport, weil man seinen Gegnern sehr nahe gegenüber steht und über die komplette Spieldauer hochkonzentriert sein muss“, beschreibt Christian Ewald, Organisator und Mitbegründer der BTL, mit funkelnden Augen die Faszination des Kickerns.
Eine „Mischung aus Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Reaktionsvermögen“ sei es, „die den besonderen Reiz ausmacht und oftmals über Sieg und Niederlage entscheidet“, ergänzt sein Vereinskollege Oliver Eichenberg, der ebenfalls in die Organisation eingebunden ist und seit mehr als 20 Jahren „ernsthaft“ kickert, wie er sagt. Denn mit „Kneipenkickern“ habe das, was sich das Duo für die BTL vorgenommen hat, wenig zu tun. „Es ist nicht schwer, ein guter Kneipenspieler zu sein. Es wird aber schwer, wenn man mehr will und Anschluss sucht. Hierfür möchten wir eine Basis bieten und die bergische Tischfußball-Community wachsen lassen“, beschreibt Eichenberg die Vision, die Mitglieder langfristig auch an höhere Aufgaben heranzuführen.
Als Heimstätte soll sich dabei einmal mehr das „Upstairs“ in der Elberfelder City bewähren. Axel Heger, 1. Vorsitzender des Bundesligisten „Barmer Billardfreunde“ und Mitinhaber des „Upstairs“, unterstützt die Idee tatkräftig und hat es sich nicht nehmen lassen, für die BTL einen Pokal zu stiften, der am Ende der Spielzeit an den Sieger übergeben werden soll. Bis der feststeht, müssen allerdings noch einige Bälle in den Toren der Kickertische „einschlagen“.
An sechs Blockspieltagen, die alle zwei Monate am ersten Donnerstag stattfinden, wird unter acht Teams der erste bergische Kicker-Champion ermittelt und voraussichtlich erst im Dezember feststehen. Dabei werden an vier Tischen je zwei Einzel und zwei Doppel gespielt. „Wir haben das offizielle Reglement ein wenig abgeändert, damit keine Wartezeiten entstehen. Ansonsten spielen wir aber nach dem internationalen Regelwerk“, stellt Ewald klar, dem die Idee der BTL vor knapp zwei Monaten kam. Seitdem ging es ziemlich flott. „Innerhalb eines Monats haben sich rund 60 Mitspieler gemeldet. Eine gute Sache“, sagt der Kickerexperte, der mit seinem Team „No Fear“ nach drei Siegen aus drei Partien erster Spitzenreiter der BTL ist. Damit das so bleibt, muss sein Team aber weiter intensiv trainieren. „Jede Nachlässigkeit wird beim Kickern sofort bestraft. Ohne Training fehlt das Tempo. Und das kann den Sieg kosten“, weiß Ewald.
Ob sich der Fleiß seiner Mannschaft gelohnt hat, wird sich spätestens am 7. April herausstellen, wenn ab 20 Uhr im „Upstairs“ der zweite BTL-Spieltag beginnt.