Titans: Fanaufruf vor dem Top-Spiel

Die Titans könnten am Samstag (19.30 Uhr) gegen Nachbar Solingen die Zweitliga-Meisterschaft klarmachen. Wie viele Zuschauer kommen in die Bayer-Halle?

Wuppertal. Wenn die A!B!C Titans Bergisch Land am Samstag um 19.30 Uhr in der Bayerhalle auf den Tabellendritten und Nachbarn TSG Solingen Volleys treffen, dann ist es wohl das letzte Spitzenspiel der Saison. Bei einem Sieg könnten die Titans die angepeilte Meisterschaft bereits vorzeitig klar machen.

Nichts sehnlicher wünschen sich die Spieler, denen die Enttäuschung, dass die Titans keine Erstliga-Lizenz beantragt haben, noch in den Knochen steckt. Schließlich geht es für jeden um seine sportliche Zukunft. Vor diesem Hintergrund und in der Diskussion, ob Wuppertal überhaupt Wert auf den Spitzensport legt, hat sich die Mannschaft vor dem Spitzenspiel mit einem öffentlichen Aufruf an die Sportfans gewandt. „Kommen Sie am Samstag zu unserem Heimspiel! Unterstützen Sie uns auf dem Weg zum Titel und zeigen Sie den Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik, dass der Spitzensport mehr denn je ein wichtiger Bestandteil Wuppertals ist“, heißt es darin.

Den eigenen Entscheidungsträger — Geschäftsführer Thorsten Westhoff — damit umzustimmen, vielleicht doch noch zumindest in der 2. Liga ein Profiteam aufzustellen, dürfte schwer werden. „Okay, wenn 1000 Zuschauer kommen und signalisieren, dass sie kommende Saison eine Dauerkarte kaufen, würde ich noch einmal ins Überlegen kommen, dann wären die fehlenden 100 000 Euro da“, sagte Westhoff am Mittwoch. Er halte das allerdings selbst für utopisch.

Nüchtern betrachtet Trainer Georg Grozer das Spitzenspiel, auf das sich seine Mannschaft in dieser Woche nur in drei Trainingseinheiten (Karfreitag ist die Bayer-Halle zu) vorbereiten kann. „So einfach wie beim 3:0 im Hinspiel wird es bestimmt nicht mehr“, sagt Grozer. Probleme sieht er dann, wenn es nicht so laufe und seine Mannschaft eventuell auf erbitterten Widerstand stoße. „Dann kommen vielleicht doch die Gedanken auf, wofür spielen wir eigentlich.“ Aber natürlich versuche man, sich zu motivieren. Gegen die stärkeren Solinger werde es sicher nicht so leicht wie zuletzt in Essen, als sich das Team nach verlorenem ersten Satz zurückkämpfte.

In Solingen bemüht man sich dagegen bei aller Volleyball-Euphorie, die der Neuling in der Klingenstadt entfacht hat (durchschnittlich 400 Zuschauer), vor dem Derby einen Gang rauszunehmen. So würden einige der Beachspezialisten fehlen. Unter anderem Julius Brink, der mit Ex-Bayeraner Jonas Reckermann Europameister ist und mit ihm auch bei Olympia ein Wörtchen mitreden will.