Handball TVB siegt mit letztem Aufgebot

Wuppertal · Handball-Zweitligist bezwingt Nürtingen nach einer tollen Deckungsleistung mit 28:26.

Johanna Heldmann ließ mit ihren Treffern die Nürtinger Abwehrspielerinnen verzweifeln.

Foto: Fischer, Andreas

Mit einer überragenden Deckungsleistung und einer Klasse aufgelegten Natascha Krückemeier, die sich im Tor mit Dana Centini ideal ergänzte, zwangen die Zweitliga-Handballerinnen des TVB Wuppertal am Samstagabend die Gäste der TG Nürtingen mit 28:26 (17:15) in die Knie. Mit dem wirklich (fast) letzten Aufgebot demonstrierten die Wuppertaler Handballgirls ihren Zusammenhalt und ihre Willensstärke.

Es war der Mannschaft von TVB-Trainer Martin Schwarzwald anzusehen, dass die Verletzungsmisere den ohnehin guten Teamgeist noch weiter gestärkt hat. Mit gerade einmal zwei Spielerinnen auf der Bank standen dem Wuppertaler Coach kaum noch Alternativen zur Verfügung.

Offensive Deckung stört
die Gäste wirkungsvoll

Mit einer offensiven Deckungsvariante, bei der Melina Fabisch überraschend an der Spitze agierte, setzte Schwarzwald auf eine Mischung zwischen 5:1 und 4:2. Nach den ersten Aktionen bekamen die Langerfelderinnen Nürtingens Top-Rückraum mit Lea Schuhknecht und Verena Breidert immer besser in den Griff. Mit ihren ersten Paraden kam auch Natascha Krückemeier gleich auf Temperatur und sorgte bei dem Beyeröhder Teil der knapp 200 Zuschauern dafür, dass der Funke übersprang.

Die Taktik für den Angriff hatte Martin Schwarzwald nach dem Ausfall von sämtlichen Rückraumschützinnen vor der Partie „in die Hände des lieben Gottes“ gelegt, wie er selbst meinte und darauf gehofft, dass seine Damen durch Tempo und die zuvor theoretisch erarbeiteten taktischen Maßnahmen, zum Erfolg kommen würden.

Vorne trifft Heldmann,
hinten hält Krückemeier

Nun, ob es göttliche Fügung war oder nicht - mit Johanna Heldmann hatten die Erfolge im Angriff eine sehr menschliche Gestalt. Sechs ihrer acht Treffer netzte die Linkshänderin in den ersten 30 Minuten ein und brachte die Gäste zur Verzweiflung.

Gleiches gelang Krückemeier im TVB-Tor. Mehrfach stand sie alleine vor den Werferinnen und parierte neben derem ersten Versuch oft  auch die Nachwürfe. Und wenn die unter der Woche gesundheitlich angeschlagene Dana Centini für die Siebenmeter zwischen die Pfosten wechselte, entschärfte auch sie die Würfe bravourös.

Beide Teams kämpften mit offenem Visier und präsentierten damit ein Duell auf Augenhöhe, das neben rassigen Zweikämpfen auch viel Spannung bot. Mit den letzten Treffern von Lisa Havel und Luisa Knippert – die neben einem guten Blick für die Nebenleute auch selbst Gefahr ausstrahlte – erarbeiteten sich die Gastgeberinnen einen Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause.

Nach einem ausgeglichen verlaufenen zweiten Durchgang konnten die Handballgirls diesen Abstand über die Zeit bringen. Was immer Nürtingens Trainer Stefan Eidt sich überlegte, die Wuppertalerinnen hatten die richtige Antwort darauf parat. „Vielleicht nimmt die Situation der Mannschaft auch viel Druck weg. Was die Mädels momentan abliefern, ist wirklich nicht hoch genug einzuschätzen“, lobte TVB-Abteilungsleiter Stefan Müller seine Damen.  Und ein Ende des personellen Engpasses ist noch nicht absehbar. In der kommenden Woche im Auswärtsspiel bei der SG 09 Kirchhoff dürften auch nicht mehr Akteurinnen zur Verfügung stehen als gegen Nürtingen.