Handball TV Beyeröhde feiert das Ende einer bemerkenswerten Saison
Wuppertal · 26:35-Niederlage gegen Erstliga-Aufsteiger Mainz kann die Stimmung kaum trüben.
Die 26:35 (13:14)-Niederlage gegen den Vizemeister und Aufsteiger Mainz 05 war sicherlich nicht der Abschluss der - in vielerlei Hinsicht - besonderen Saison, den sich der Zweitligist TVB Wuppertal verdient hatte. Doch im letzten Meisterschaftsspiel fehlten den Wuppertaler Handballgirls, die als guter Tabellenvierter allen Grund haben, zufrieden zu sein, am Ende tatsächlich die berühmten Körner.
Beide Mannschaften gingen mit viel Tempo in die Begegnung. TVB-Trainer Martin Schwarzwald ließ in seiner letzten Partie mit Wuppertal keinen Zweifel daran, dass er die Buschenburg ohne Niederlage verlassen wollte. Allerdings fehlte es der Langerfelder Deckung an Sattelfestigkeit. Trotz einiger Paraden von Dana Centini gerieten die Gastgeberinnen schnell in Rückstand. Auch der Versuch des Pfälzers, den Lauf der Mainzerinnen mit einer Grünen Karte aufzuhalten, misslang zunächst. Der Bundesligaaufsteiger um seinen Erfolgstrainer Thomas Zeitz zog bis 12:6 (18.) davon. Erst der erste TVB-Treffer nach acht Minuten Flaute durch Pia Adams sollte Beyeröhde wieder auf Kurs bringen. Bis zur Pause kamen die nach der Pause zur „Sternschnuppe der Saison“ gekürte Luisa Knippert und ihre Mitspielerinnen bis auf 13:14 heran. Doch die Gäste hielten auch im zweiten Durchgang das Tempo hoch und ließen dem TVB nicht den Hauch einer Chance. Die starken Momente der letzten Spiele blieben aus. Statt der Wende herrschte in der Begegnung nach dem 18:24 (45.) der Wunsch nach dem schnellen Abpfiff.
„Wenn man das Spiel isoliert betrachtet, sind wir natürlich enttäuscht. Aber wenn wir die letzten Wochen und Monate Revue passieren lassen, dann bin ich stolz darauf, was die Damen gezeigt haben“, sagte Schwarzwald in seiner letzten Analyse und attestierte Mainz einen verdienten Sieg.
Danach begannen vor den meisten der 260 Zuschauern, für die das Spiel ohnehin ein schmückendes Beiwerk gewesen war, die Verabschiedungen von Schwarzwald, Adams und Johanna Heldmann, sowie die Ehrungen der vielen ehrenamtlichen Helfer. Die Jury um Hallensprecher Frank Eckhoff und seinem „Assistenten“ an der Technik, Jörg Mertens, kürte Anna-Lena Tomlik zum „Stern der Saison“. „Das hat mich total überrascht, weil bei solchen Auszeichnungen ja oft die Geschehnisse im Angriff im Fokus stehen. Daher ist es natürlich eine schöne Wertschätzung unser aller Arbeit in der Defensive“, freute sich die Abwehrchefin über ihren Preis.
Bei der Verabschiedung des Trios Schwarzwald, Adams und Heldmann hatte sich die Mannschaft für jeden etwas Besonderes ausgedacht. So bekam der scheidende Coach ein T-Shirt, auf das ein „Taktikfuchs“ aufgedruckt war. Von Präsident Norbert Koch erhielt der 33-Jährige zudem ein Flasche Gin, den Schwarzwald gerne genießt. „So einen familiären Zusammenhalt habe ich bei so kleinen Vereinen selten gesehen. Es ist erstaunlich, was die hier mit so wenig Mitteln sportlich und stimmungsmäßig auf die Beine stellen“, sprach der ehemalige Bundesligaschiedsrichter Heinz-Dieter Dick den Verantwortlichen um Norbert Koch ein Riesenlob aus.