Michelle Stefes sucht in Berlin neue Herausforderung – Oliver Bratzke betreut das Team auch gegen Heide TVB-Kapitänin geht im Sommer von Bord

Handball-Zweitligist TVB Wuppertal steckt mitten im Abstiegskampf. Ob Wuppertals seit vielen Jahren ranghöchste Handballerinnen  auch in der kommenden Saison in der 2. Liga antreten können, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.

Michelle Stefes will sich möglichst noch mit dem Klassenerhalt aus Wuppertal verabschieden.

Foto: Krschak/Otto Krschak

Denn aus den Auswärtsspielen beim Vorletzten MTV Heide an diesem Samstag sowie danach in Regensburg und Lintfort muss definitiv Zählbares her, wenn man sich weiter Hoffnungen machen will, den Fünf-Punkte-Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz noch aufholen zu können.

Interne Lösung auf der Trainerposition bis Saisonende

In dieser Situation hat der Verein zwei wichtige Personalnachrichten. Oliver Bratzke wird die Mannschaft am Samstag gegen Heide betreuen, hat am Mittwoch und Donnerstag auch das Training geleitet. Nach der Trennung von Maja Zrnec hatte er schon zuletzt gegen Waiblingen an der Linie gestanden und war beim Team gut angekommen. Eine Voraussage für danach wollte TVB-Chef Norbert Koch aber nicht machen, kündigte nur an: „Für diese Saison wird es keinen offiziellen Trainer oder eine Trainerin mehr geben, sondern es muss in jedem Fall eine interne Lösung sein.“

Die zweite Nachricht dürfte die Beyeröhder Fangemeinde noch mehr  berühren. Definitiv verlieren wird Wuppertals seit Jahrzehnten ranghöchste Frauenmannschaft  zur neuen Saison seine Kapitänin. Wie die Beyeröhder am Dienstag bekanntgaben, verlässt Michelle Stefes den Verein zur neuen Saison. Die Wuppertalerin schließt sich dem Zweitligaspitzenteam Spreefüxe Berlin an.

In der Landeshauptstadt die Chance aufzusteigen

„Nach wunderbaren zehn Jahren beim TVB habe ich mich dafür entschieden, nochmal eine neue sportliche Herausforderung anzunehmen. Die Chance dabei, für ein Spitzenteam der 2. Bundesliga auflaufen zu dürfen, sportlich alles aus mir rauszuholen und mich persönlich weiterzuentwickeln hat mich sehr gereizt“, begründete die 29-Jährige ihren Schritt. „Wer mich kennt, weiß, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist. Ich hänge an meinem TVB. Jetzt ist es aber an der Zeit, einmal mutig zu sein und die Komfortzone zu verlassen.“ Dabei betont sie die emotionale Verbundenheit zum Verein und den langjährig aktiven Verantwortlichen: „Ich möchte mich von Herzen bei allen Unterstützern, Fans und Freunden des Vereins bedanken. Bitte bleibt den Handballgirls treu, ihr habt für immer einen Platz in meinem Herzen. Ich werde bis zur letzten Sekunde dieser Saison alles für den Klassenerhalt geben, damit es auch im nächsten Jahr Bundesliga-Handball in meiner Heimat gibt. Besonders danke ich Nobbi Koch für seinen unermüdlichen Einsatz in guten und vor allem in schwierigen Zeiten.“

 Koch gab das Kompliment zurück. „Michi ist eine vorbildliche Sportlerin und ein tadelloser Mensch. Der TVB hat ihr viel zu verdanken und nicht zuletzt deshalb gönne ich ihr diese Chance von Herzen und werde ihren Weg stolz verfolgen.“ Jetzt aber konzentriere man sich voll auf den Klassenerhalt. Red