U19-Länderspiel: Stars von morgen im Stadion
Beim U19-Länderspiel gegen die Ukraine am Montag dürfen sich die Zuschauer auf zahlreiche Talente freuen.
Wuppertal. Mit rund 3000 Zuschauern wird am kommenden Montag im Stadion am Zoo gerechnet, wenn die deutsche U19-Fußball-Nationalmannschaft ab 18.45 Uhr zum Testspiel gegen die Auswahl der Ukraine antritt. Dabei wird unter den Besuchern jede Menge Prominenz vertreten sein, denn ein Juniorenländerspiel ist stets auch eine Sichtungsbörse.
So gaben sich am vergangenen Mittwoch gegen Spanien im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion mit Wolfgang Holzhäuser (Leverkusen), Andreas Müller (Hoffenheim), Martin Bader (Nürnberg) und Thomas Eichin (Bremen) Manager von vier Bundesligisten ein munteres Stelldichein im VIP-Zelt am Flinger Broich.
Eichin hatte in Frank Ordenewitz gleich einen „Scout“ dabei, Frank Schäfer (sportlicher Leiter 1. FC Köln) sowie Sven Demandt (Trainer Borussia Mönchengladbach U23) waren ebenfalls vor Ort und in Rolf Müller wurde sogar ein guter alter Bekannter aus Wuppertal gesichtet. „Ich bin seit 2004 als Scout für Greuther Fürth tätig“, sagte der 73-Jährige.
Sie alle sahen in der 21. Minute, wie Sebastian Kerk das Tor zum 1:0-Sieg erzielte. „Alle diese Jungs haben das Zeug zum Bundesliga-Profi“, sagte der ebenfalls angereiste Sportdirektor des DFB, Robin Dutt. Doch während Kerk beim SC Freiburg noch im Regionalliga-Team spielt, hat sein Vereinskamerad Matthias Ginter den Sprung zu den Profis schon geschafft. Er ist bei Trainer Christian Streich sogar unumstrittener Stammspieler. Bereits 28 Bundesliga-Partien hat Ginter absolviert und dabei ein traumhaftes Debüt gefeiert. Am 21. Januar 2012 wurde er beim Spiel gegen den FC Augsburg in der 70. Minute eingewechselt und erzielte kurz vor Schluss das 1:0.
„Dennoch war es zu Beginn nicht leicht, sich an die härtere Gangart und die robusteren Gegenspieler der Bundesliga zu gewöhnen“, sagte Ginter, der im Februar bei Werder Bremen seinen zweiten Bundesliga-Treffer erzielte. Das Tor zum 3:2 bedeutete erneut den Sieg und das, obwohl Ginter beim SC Freiburg Innenverteidiger ist.
In der U19 des DFB setzt Trainer Christian Ziege (41) seinen Kapitän im 4-3-3-System als „Sechser“ ein, vor dem in Leon Goretzka ein weiteres Riesentalent agiert. Am 6. Februar ist Goretzka 18 Jahre alt geworden, damit der jüngste Akteur dieser deutschen U19 und einer von nur zwei Spielern im Kader, die erst 1995 geboren wurden. Doch der Mittelfeldspieler vom VfL Bochum ist die Entdeckung der Saison. In 24 der 26 Zweitligaspiele stand er auf dem Rasen und war an acht der 30 Bochumer Treffer direkt beteiligt (vier Tore, vier Vorlagen). Goretzka, der aktuell fürs Abitur büffelt, will übrigens beim VfL bleiben, wenn der Club nicht absteigt.