Schwimmen USA – Wuppertal – Tokio: Jan Delkeskamp auf Weltreise

Wuppertal · Schwimmer des SV Bayer darf am Weltcup teilnehmen.

Jan Delkeskamp (2.v.l.) hat sich in den USA bestens akklimatisiert. Hier präsentiert er mit Uni-Kollegen eine Meisterschafts-Trophäe.

Foto: Delkeskamp

Der Anruf von Schwimmbundestrainer Hannes Vitense war für Jan Delkeskamp so unerwartet wie erfreulich. Statt mit dem SV Bayer wie geplant zu den in dieser Woche in Berlin stattfindenden Deutschen Meisterschaften zu fahren, wird der 20 Jahre alte Dabringhauser, der seit vielen Jahren zu den größten Talenten der Wuppertaler Schwimmer gehört, nun die deutschen Farben beim Weltcup in Tokio vertreten. Ein tolle Auszeichnung für Delkeskamp und seinen Verein. „Ich habe immer gesagt, mein Ziel ist es, auch international zu schwimmen. 2017 war ich schon mal für die Juniorennationalmannschaft bei einem Ländervergleichskampf dabei, das ist jetzt der nächste Schritt“, freute sich Delkeskamp, bevor er an diesem Dienstag ins Flugzeug nach Tokio stieg.

Weite Flüge ist er gewohnt, schließlich war er gerade auf Heimaturlaub aus den USA, wo er seit einem Jahr an der Queens University of Charlotte Economics studiert. Den Schritt über den großen Teich hat Delkeskamp nicht bereut. Menschlich wie sportlich, denn natürlich nimmt das Schwimmen auch dort neben dem Studium einen Großteil seiner Zeit in Anspruch. Als Mitglied des Uni-Teams nimmt er unter anderem an der Meisterschaft NCAA teil, wo Uni gegen Uni kämpft und trifft bei den Pro Series US-Stars wie Katie Ledecky. „Schwimmen ist dort noch einen Tick professioneller. Es wird zwar vom Umfang her nicht mehr trainiert, dafür aber intensiver“, zieht er den Vergleich zu Deutschland. Außerdem gebe es eine Top-Zusammenarbeit zwischen seinem US-Trainer Jeff Dugdale und Bayer-Trainer Michael Bryja.

Dass der Spezialist auf den Brust- und Lagenstrecken in den USA bei einem dieser Rennen die 100 Meter Brust in 1:01,93 geschwommen ist, brachte ihm die Einladung des Bundestrainers ein. Außerdem wollten nach der WM in Südkorea wohl einige deutsche Spitzenschwimmer nicht schon wieder nach Fernost. Neben Delkeskamp, der dort alle Bruststrecken schwimmen wird, ist nur noch Lagenstar Philip Heintz dabei.

Die kulturelle Offenheit im internationalen Studentenkreis ist es, die Delkeskamp an seiner Uni sehr gefällt. So wird er nach dem Urlaub, den er im Anschluss an den Weltcup mit seiner Familie an der US-Westküste verbringen will, auch schon vor dem Semesterbeginn am 1. September nach Charlotte zurückkehren. Als „Ambassador“ wird er Studienanfängern die Uni nahebringen. „Mir hat das vor einem Jahr sehr geholfen, deshalb gebe ich das gerne zurück“, sagt der Dabringhauser, der sich in der großen Welt bestens zurechtfindet.