Handball-Bundesliga Wetzlar kommt mit EM-Helden Wolff und Fäth

In der Klingenhalle ist Handball-Bundesligist BHC noch ungeschlagen. Hält die Serie am Samstag?

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Wuppertal. Vorzeitige Glückwünsche zum Klassenerhalt wehrte BHC-Trainer Sebastian Hinze nach dem wichtigen 27:26-Sieg vom Mittwochabend in Lübbecke ab, auch wenn mit Blick auf das Restprogramm der Konkurrenz (siehe Kasten) kaum noch etwas schief gehen sollte.

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Sogar Lemgo auf Platz 12 ist für den BHC, der durch den zweiten Sieg in der englischen Woche vor Stuttgart auf Rang 14 vorrückte, nun in Reichweite.

Doch Rechenspiele interessieren Hinze traditionell nicht. Nachdem die Mannschaft erst nach Mitternacht aus Lübbecke, wo die Fans den BHC noch lange gefeiert hatten, zurückkehrt war, bereitete sich der Trainer am Donnerstagfrüh schon auf den nächsten Gegner vor. Der steht bereits am Samstag vor der Tür der heimischen Klingenhalle (Anwurf 19 Uhr) und hat es mit dem Tabellen-Sechsten HSG Wetzlar in sich. Die Hessen spielen auch nach dem Abschied von Ex-Welthandballer Ivano Balic eine tolle Saison, dürfen sich sogar noch geringe Hoffnungen auf Platz vier und damit die EHF-Pokal-Qualifikation machen. 6:0-Deckung, mit Nikolai Weber und WM-Held Andreas Wolff zwei ganz starke Torhüter, die Europameister Steffen Fäth und Jannik Kohlbauer sowie Filip Mirkulovski, der nach Balics Abschied dessen System überzeugend weiterspielt, stehen unter anderem auf Hinzes Zettel.

Dass die Klingenhalle bereits seit Donnerstag ausverkauft meldet, ist für den BHC genauso Ansporn, wie die Tatsache, dass der BHC in der Klingenhalle mit neun Punkten aus fünf Spielen in dieser Saison noch ungeschlagen ist. „Wäre schön, wenn die Serie hält“, meint Hinze trocken, nachdem der BHC in dieser englischen Woche bereits zwei Negativserien beendet hat: der erste Sieg in der Uni-Halle in dieser Saison und der erste Sieg in Lübbecke seit Jahren.

Nicht alles hat Hinze dabei gefallen, anfangs in der Abwehr, am Ende, als man noch einmal in Stress geriet im Angriff, und so gab es gestern noch einiges zu besprechen. Erst liefen die Spieler, denen die Englische Woche und die lange Saison besonders in den Knochen steckt, aber aus.

Klar scheint schon, dass Rekonvaleszent Fabian Gutbrod und der Halbrechte Maciej Majdzinski am Samstag mehr Spielzeit bekommen sollen und Jan Artmann wohl für Linksaußen Christian Hoße spielen wird, der erneut einen Schlag auf sein angeschlagenes Sprunggelenk bekam und das nun auskurieren soll. Inwieweit Alex Hermann nach einem Pferdekuss einsatzfähig ist, muss sich noch zeigen. „Ist heute ganz schön hart der Oberschenkel, aber bis Samstag wird es schon gehen“, meinte der Österreicher am Donnerstag. In Abwehr wie Angriff gehörte Hermann zu den überragenden Spielern der vergangenen Partien. Mit inzwischen 103 Treffern ist er dem bisher besten BHC-Torschützen Alex Oelze (106) nun schon ganz nah gekommen und würde am Samstag sicher auch Wolff und Weber gern den ein oder anderen „einschenken“.

Der Klassenerhalt könnte übrigens rein rechnerisch selbst bei einem Sieg noch nicht perfekt gemacht werden, denn Eisenach spielt erst am Mittwoch. Die Fans würden ihren BHC beim letzten Saisonspiel in der Klingenhalle aber so oder so feiern.