Wuppertaler Amateurfußball Wuppertal: Stillstand in der Felsenarena

Wuppertal · Seit Februar darf nach einem Felssturz im Höfen nicht mehr auf großem Platz gespielt werden – kein Ende in Sicht.

Ein Drittel des Platzes im Höfen ist seit Februar abgesperrt. Wie lange noch, ist die große Frage.

Foto: Anna Schwartz

„Felsenarena“ ist der stolze Beiname des Sportplatzes im Höfen, den der dort ansässige TuS Grün-Weiß der städtischen Anlage aufgrund der einmaligen Kulisse inmitten eines ehemaligen Steinbruchs gegeben hat. Jetzt ist aber genau diese Lage das Problem geworden. Hinzu kommt, dass die Mühlen der Verwaltung offenbar noch langsamer mahlen als Gesteinsmühlen: Seit Februar durfte hier kein Spiel auf dem großen Platz mehr stattfinden, mussten die Fußballteams des TuS, wie berichtet, für ihre Spiele auf Nachbarplätze auf Löhrerlen und in Heckinghausen ausweichen. Und das wird wohl auch auf unabsehbare Zeit so bleiben.

Ein Geologe soll nun eine Vorplanung erstellen, was zur Sicherung zu tun ist. „Der Antrag für einen entsprechenden Auftrag liegt noch bei der Vergabestelle der Stadt“, sagt Björn Schäffken, Abteilungsleiter Technik und Bau beim Sportamt.

Dieses Foto des DAV von den abgerutschten Gesteinsbrocken stammt aus dem Dezember 2022.

Foto: DAV/Robert Wieczorek

Als am 18. Dezember nach einer längeren Frostphase Gesteinsbrocken im hinteren Bereich des Platzes aus der Wand gebrochen und auf einen kleinen Teil des Feldes gerollt waren, hätte wohl niemand gedacht, dass das einen so langen Stillstand bedeuten würde.

Zur B 7 hin sieht es noch deutlich schlimmer aus. Der Platz selbst ist hier nicht gefährdet.

Foto: Björn Schaffken/Björn Schäffken

Bis Februar wurden hier noch Testspiele ausgetragen, bis Schäffken nach einer Besichtigung zunächst den gesamten Platz, kurz darauf nur das hintere Drittel sperrte, sodass zumindest Trainigsbetrieb stattfinden kann. Immerhin ist der TuS Grün-Weiß mit zwei Senioren- und neun Jugend-Fußballmannschaften auf der Anlage.

Seitdem haben Begehungen stattgefunden, bei denen unter anderem festgestellt wurde, dass vor allem auch im vorderen Bereich hin zur B 7 dringend etwas geschehen muss, auch wenn hier starker Bewuchs, den der DAV in vielen anderen Bereichen für Kletterrouten entfernt hat, das Gestein noch zurückhält. Die vom DAV bearbeiteten Bereiche, in denen samstags weiter fleißig geklettert wird, sind auch nicht das Problem, da dort im Vorfeld loses Gestein entfernt wurde. Doch die Verantwortung, dass in anderen Bereichen Gestein abgehen und Zuschauer oder Spieler treffen könnte, will niemand übernehmen.

„Eine Fachfirma, die zunächst damit betraut wurde, hier Lösungen zu finden, hat sich schwergetan“, so Björn Schäffken. Also wandte er sich an andere, was aber immer wieder dauerte, bis dort jemand Zeit hatte. Die Felsen sind mittlerweile auch mit einer Drohne abgeflogen und kartiert worden, um ein Computermodell anfertigen zu können. Schließlich fand Schäffken einen Geologen, der sich mit dem Problem beschäftigen soll. Reicht es, lose Brocken aus der Wand zu holen, muss diese mit Gittern gesichert werden? Auch da droht wieder ein Vergabemarathon, zumal ja auch der Auftrag an den Geologen noch nicht vergeben ist, weil die Ausschreibung intern noch geprüft wird.

Michael Kempa, Abteilungsleiter Fußball beim TuS Grün-Weiß Wuppertal, ist froh, dass zumindest die Zusammenarbeit mit dem SV Heckinghausen und dem TSV Fortuna gut funktioniert, auf deren Plätzen Spiele der Senioren und der älteren Jugendmannschaften des Vereins verlegt werden müssen. Aber ein Dauerzustand kann das natürlich nicht sein, zumal es auch Zuschauer kostet. Einige kommen eventuell nur in den gewohnten Höfen, wo man auch die eigene Gastronomie hat – diese wiederum leidet darunter, dass hier keine Spiele mehr ausgetragen werden.