Wuppertaler Derby: Der CSC bleibt das Maß der Dinge

Vor fast 1200 Zuschauern gewannen die Cronenberger im Derby beim TSV Ronsdorf souverän mit 2:0.

Wuppertal. Er gehört zu den talentiertesten Amateurfußballern Wuppertals. Doch ab und zu scheinen bei Tim Schättler die Sicherungen durchzubrennen. Bei der 0:2 (0:1)-Niederlage des TSV Ronsdorf sah „Schätti“ beim Stand von 0:1 die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung. Und das ausgerechnet im Derby des Jahres gegen seinen Ex-Club Cronenberger SC. „Wir hatten gerade ein wenig ins Spiel gefunden und waren am Drücker. Nach dem Platzverweis war die Partie aber gelaufen“, ärgerte sich TSV-Trainer Michele Velardi, der enttäuscht war, dass sein Team ausgerechnet vor einer stattlichen Kulisse die schwächste Saisonleistung zeigte.

1180 Zuschauer in der Waldkampfbahn — bester Besuch bei einem Amateurspiel seit Jahren — sahen, warum Cronenberg derzeit das Maß aller Dinge ist und im dritten Derby den dritten Sieg bei nun 13:0-Toren einfuhr. Aus einer kompakten Defensive agierend, ließ sich der CSC von den konterstarken Zebras nicht ohne doppelte Absicherung locken und brachte mit großem läuferischen Aufwand das Mittelfeld unter Kontrolle.

Vor allem Samir El Hajjaj versuchte nicht nur Akzente nach vorne zu setzen, sondern kaufte auch TSV-Antreiber Tim Schättler den Schneid ab. „Der CSC hat von Anfang an das gemacht, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten“, sagte Velardi, dessen Team durch einen Strafstoß in Rückstand geriet. El Hajjaj hatte den starken Rechtsverteidiger Markus Becker freigespielt, der von Tim Nordengrün nur mit einem Foulspiel zu stoppen war. Routinier Marc Bach (38.) ließ sich die Chance nicht nehmen.

Nach dem Seitenwechsel gönnte sich die Elf von Trainer Markus Dönninghaus ihre bekannte „schöpferische Pause“, ohne jedoch Ronsdorfer Torchancen zuzulassen.

Daran änderte auch Velardis Einwechslung von Joker Oliver Knop nichts, den der überragende CSC-Kapitän Daniel Funken komplett aus dem Spiel nahm. Glücklicher verlief der Wechsel auf CSC-Seite, als Patrick Fryziel für den angeschlagenen Nino Paland kam und erst von Schättlers unnötigem Platzverweis („Schiri, du Pflaume“), danach von El Hajjajs zweitem genialen Anspiel profitierte. Frei vor Keeper Denis Rottsieper schaufelte der von Dönninghaus als „bester Einwechselspieler der Liga“ bezeichnete Stürmer den Ball ins Eck.