Sport und Zuschauer WSV will Lockerungen nutzen

Wuppertal/Solingen/Düsseldorf · Die Neuerungen in der Coronaschutzverordnung und ihre Auswirkungen auf den Sport in Wuppertal

Foto: Fries, Stefan (fri)

Auf Lockerungen im Hinblick auf die Zulassung von Zuschauern hatten die Sportvereine insbesondere in NRW lange gewartet. Seit Dienstag sind sie da, und der Beschluss der Ministerpräsidenten gibt auch für den bundesweiten Sport einheitliche Regelungen vor. „Es tut sich etwas für den Sport, aber es ist generell nicht einfacher geworden“, sagt Wuppertals Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski im Hinblick auf die vielen unterschiedlichen Klauseln. Was ergibt sich daraus für die hiesigen Vereine, vor allem die beiden mit dem potenziell höchsten Zuschaueraufkommen, Handball-Bundesligist Bergischer HC und Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV?

Bergischer HC

Beim BHC sieht sich Geschäftsführer Jörg Föste in den bisherigen Planungen bestätigt, wonach die ersten drei Heimspiele in Solingen vor 950 Zuschauern - den bisherigen Dauerkarteninhabern - stattfinden sollen. „Ich bin sehr froh, dass wir unseren treusten Fans das Dabeisein ermöglichen können“, sagt Föste. Die zunächst für sechs Wochen geltende Regelung, dass nur 20 Prozent der Hallenkapazität belegt werden dürfen, gilt erst, wenn dieses Fünftel mehr als 1000 Zuschauern entspricht. Sowohl die Klingenhalle (Kapazität rund 2600) als auch die Uni-Halle (knapp 3000) fallen demnach nicht darunter. Für die Uni-Halle soll es in zwei Wochen ein Gespräch zwischen BHC und Stadt bezüglich Hygienekonzept geben. Sehr wohl unter die 20-Prozent-Regel fällt der Düsseldorfer ISS Dome mit einer Kapazität von 11 500 beim Eishockey und 13 200 beim Handball. Sie soll beim Supercup zwischen Kiel und Flensburg am 26. September zur Anwendung kommen. Die Sportstadt Düsseldorf will den Vorverkauf noch diese Woche starten. Voraussichtlich nächste Woche wird der BHC den Vorverkauf für die Partie gegen Meister Kiel starten, die er am 15. November im ISS Dome austragen will. Bis dahin hofft Jörg Föste auf eine weitere Lockerung der 20-Prozent-Regel, die Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann bereits als auf Dauer für die Profiklubs wirtschaftlich nicht tragbar bezeichnet hat.

Wuppertaler SV

Der WSV hätte nach den neuen Bestimmungen sogar theoretisch die Möglichkeit, bei entsprechendem Hygienekonzept ein Drittel der Plätze im Stadion am Zoo zu belegen. Das aktuelle Hygienekonzept geht von 1020 aus. Am Freitag soll es mit der Stadt ein Abstimmungsgespräch über eine eventuelle Anpassung geben. WSV-Teammanager Dirk Schneider gibt aber zu bedenken, dass das alles auch zeitlich umsetzbar sein muss. „Für die Partie gegen Münster am kommenden Mittwoch peilen wir erst einmal die 1000 an, zehn Tage später gegen Oberhausen wollen wir dann sicher höher kommen“, sagt er. Zumindest bis zum Münster-Spiel werde man wohl noch nicht von der Praxis, nur Dauerkarteninhaber einzulassen, abgehen. 490 hatten am Mittwoch die Partie gegen Düsseldorf gesehen, 100 weitere Karten seien bestellt, aber noch nicht abgeholt. Schneider sieht noch ein Problem, Listen an den Kassen auszulegen, in die sich Tagesgäste eintragen müssten: „Da hat es ja schon bei den Freundschaftsspielen teilweise Schlangen gegeben, bei 2000 Zuschauern ist das kaum machbar, da müssen wir uns noch etwas überlegen.“

Beyeröhde und RSC Cronenberg

Für Handball-Zweitligist TVB Wuppertal und Rollhockey-Bundesligist RSC Cronenberg greifen die Regelungen für bundesweiten Teamsport, wonach erst über 300 Zuschauer etwa eine Sitzplatzreservierung notwendig wäre. Beide Vereine wollen aber an ihren aktuelle Hygienekonzepten festhalten, zumal in den kleinen Hallen in der Buschenburg und am Hofe die nötigen Abstände sonst kaum eingehalten werden könnten. Beim RSC, der 150 Zuschauer plus 15 Gästefans einlassen will, soll auch am Platz noch Maskenpflicht herrschen. Das erste Bundesligaheimspiel ist am 26. September gegen Herringen. Beim TVB (Beyeröhde) Wuppertal bleibt es bei 160 Zuschauern in der Buschenburg. Das Konzept habe sich bewährt.